Gregor Ritter von Scherr

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gregor Ritter von Scherr um 1860

Gregor Ritter von Scherr OSB, Taufname Leonhard Andreas (* 22. Juni 1804 in Neunburg vorm Wald, Oberpfalz; † 24. Oktober 1877 in München) war ein Benediktiner, Abt von Metten und später Erzbischof von München und Freising.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Gastwirts besuchte die örtliche Volksschule sowie weiterbildende Schulen in Amberg, Regensburg und Passau. Dann studierte er 1825 bis 1826 Philosophie an der Universität Landshut und anschließend Theologie am Lyzeum in Regensburg, wo er 1829 zum Priester geweiht wurde.

Nach kurzer Seelsorgetätigkeit in Rimbach (Oberpfalz) trat Scherr 1832 in das 1830 durch König Ludwig I. von Bayern wiedergegründete Benediktinerkloster Metten ein. Er war Pfarrer in Metten, 1838 wurde er zum Prior, 1840 zum Abt des Klosters gewählt. Als solcher baute er die Lateinschule zu einem Vollgymnasium aus, richtete ein Priesterseminar ein, war an der Gründung von Kloster Weltenburg (1842) beteiligt und setzte sich für die Wiedererrichtung der bayerischen Benediktinerkongregation ein.

1856 wurde Scherr Erzbischof von München und Freising. Er bemühte er sich um die Förderung der Orden, insbesondere der Benediktiner und zeigte sich in den damaligen Konflikten zwischen Staat und Kirche sowie den innerkirchlichen Konflikten um Harmonie bemüht. 1869/1870 nahm er am Ersten Vatikanischen Konzil teil und lehnte die Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit ab, unterwarf sich danach jedoch sofort und exkommunizierte die Professoren Ignaz Döllinger und Johann Friedrich.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Otto Weiß: Scherr, Gregor Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 702-703 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd119315629.html