Große Klingergasse (Passau)

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Fussgaengerzone.jpg Diese Straße ist Teil der Passauer Fußgängerzone (FuZo).
Die Große Klingergasse
Die Sitzgelegenheiten

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Die Große Klingergasse ist eine Straße in der Altstadt von Passau. Sie verläuft von der Kreuzung Ludwigstraße/Theresienstraße zur Oberen Donaulände. Sie ist Teil der Fußgängerzone und gehört zum Postleitzahlbereich 94032.

Geschichte

Die Große Klingergasse war bis in das 14. Jahrhundert der Sitz der berühmten Passauer Klingenschmiede. Erst als die Schmiede im 16. Jahrhundert zum Protestantismus übergetreten sind, mussten sie nach Solingen auswandern. Trotzdem hat sich der Straßenname bis heute erhalten, auch wenn er im 19. Jahrhundert zeitweise Maier-Bäcker-Gasse lautete. Hans Maier (auch Mayer, Mair) war ein Bäcker, der 1615 im Haus Nr. 5 ansässig war.

Am Ende der Gasse befand sich von 1513 bis 1874 der sogenannte „Palkerstein“, ein Pulverturm und Wellenbrecher. Das alte Gasthaus zum weißen Löwen, das Hotel zum Mohren (heute Sparkasse) und das Gasthaus zur goldenen Krone (heute Wienerwald) befanden sich ebenfalls in der Großen Klingergasse. Im Jahr 1890 wurde hier von Ludwig Zach darüber hinaus auch eine Weißbierbrauerei errichtet. Heute stehen noch sechs Wohn- und Geschäftshäuser unter Denkmalschutz.

Anders als in anderen Teilen der Passauer Altstadt dominieren in der Großen Klingergasse Bauten des späten 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts. Diese Gebäude zeichnen sich durch ihre historistische Fassadengestaltung und ihre Fünfgeschossigkeit aus, bei der das oberste Geschoss durch ein Gesims abgesetzt wird. Daneben gibt es hier zahlreiche Bauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Bis 1970 war die Große Klingergasse als Richtungsfahrbahn Süd Teil der Bundesstraßen B 12 und B 388.

Im Haus Nummer 6 befand sich einst die Weißbierbrauerei Zach.

Leben findet InnenStadt

Im Rahmen des Projekts „Leben findet InnenStadt“ wurde auch die Große Klingergasse neu gestaltet. Während den Baumaßnahmen erinnerte dieser Seitenarm der Ludwigstraße eher an eine Großbaustelle als an eine Geschäftsstraße: Der komplette Belag ist entfernt worden und oft war zwischen den Bauzäunen gerade mal eine knapp einen Meter breite Gasse für die Fußgänger frei.

Nach fast viermonatiger Bauzeit wurde die Große Klingergasse am 13. November 2007 vollendet. Alles in allem sind hier 20.000 Bayerwald-Granitsteine und Gredplatten Stück für Stück in Handarbeit verlegt worden. Damit bedecken nun insgesamt 470 Tonnen Granit die Gasse.

Darüber hinaus lockt im Eingangsbereich der Gasse nun ein attraktiver Aufenthaltsbereich mit formschönen Sitzwürfeln und modernen Pflanztrögen mit Kugelbuchsbäumen. Ebenso wurden innovative Spielgeräte – wie beispielsweise ein Wasserstrudel oder ein fest installiertes Skateboard – aufgestellt, womit die Klingergasse nun auch für Familien mit Kindern interessant gemacht worden ist.

Die Kosten der Umbaumaßnahme beliefen sich auf insgesamt 700.000 Euro, wovon die Hauseigentümer der Klingergasse auf freiwilliger Basis die Hälfte aus eigener Tasche bezahlten. Die restlichen 50 Prozent wurden von der Stadt Passau übernommen. Die von der CMP organisierte feierliche Eröffnungsfeier der Großen Klingergasse fand am 24. November 2007 von 12:00 bis 20:00 Uhr unter Beisein des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, welcher die Eröffnungsrede hielt, statt.

Gebäude und Einrichtungen

1 – Kaiser Wäsche
2 – Sparkasse Kundenzentrum
3 – va bene
4 – Annina
4 – City Marketing Passau
4 – Fahrschule Kraft
6 – Dress Code One
8 – Café Noi Squatino
11 – Margaritas
13 – F&S Gardinenhaus
17 – Wienerwald

Galerie

Literatur

  • Franz Mader: Die Straßen und Plätze in Passau. Passau, 2003, ISBN 3-929350-58-8
  • Christian Karl: 20 000 Steine in neuer Fuzo Klingergasse gesetzt. In: Passauer Neue Presse vom 14. November 2007 (S. 27)
  • Christian Karl: Von der tristen Seitengasse zur kleinen Flaniermeile. In: Passauer Neue Presse vom 17. November 2007 (S. 38)
  • Anonymus: Seitengasse wird Flaniermeile: Feier in der Fuzo und in der Luft. In: Passauer Woche vom 21. November 2007 (S. 12)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9