Gustav David

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Gustav David beim Sensen. (Foto: Birgmann)

Gustav David, genannt „Sensen-Gustl“, (* 27. November 1933 in Jägerndorf, heute Krnów; † 7. Dezember 2011) war ein Landauer Maschinenbauer und Dichter.

Leben und Wirken

Gustav David wurde 1933 im heutigen Krnów (Jägerndorf) geboren. 1945 wurde er mit seiner Familie aus dem Sudetenland vertrieben und kam so nach Oberbayern. Seit 1980 lebte er im alten Elektrizitätswerk in Reichersdorf in Landau an der Isar. Als gelernter Maschinenbaumeister hatte er sich dort eine Werkstatt eingerichtet, in der er Kleinteile für Maschinen fertigte, die man nicht mehr im Geschäft kaufen konnte.

In Reichersdorf führte Gustav David ein naturverbundenes Leben. Weil er einer der wenigen Menschen im Landkreis Dingolfing-Landau war, die noch aktiv mit der Sense mähten, wurde er auch „Sensen-Gustl“ genannt. Zum Mähen mit der Sense kam er schon kurz nach dem Umzug in das alte Elektrizitätswerk, als er seine zwei Ziegen mit Gras aus dem eigenen Garten füttern wollte und vor der Frage stand: Maschine oder Sense zum mähen. Weil die Sense deutlich günstiger kam, entschied er sich für diese Methode. Diese Kunst schaute er sich bei den Bauern ab, und wie man die Sense schleift und dängelt konnte er sich als Maschinenbauer selber erklären. So senste Gustl David jeden Tag das Futter für seine Ziegen. In Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz gab er sogar Kurse, damit die alte Kunst des Sensens nicht verloren ging. In seine Kurse kamen Menschen jeden Alters, hauptsächlich Gartenbesitzer.

Seiner Naturverbundenheit verlieh Gustav David aber auch in Gedichten Ausdruck. Die Ideen zu seinen Texten kamen ihm ganz spontan. Deshalb hatte er in seiner Werkstatt immer auch etwas zu schreiben dabei. Sein Nachschlagewerk „Der kleine Sensenkurs“ lockerte er mit Gedichten aus eigener Feder auf, darunter etwa Verse wie: „Es mäht die Maschine, es düngt die Chemie, die Umwelt stirbt schneller, das tat sie sonst nie“ oder „Die Industrie herrscht nun gar sehr, hin über Wälder, Luft und Meer.“ Die Themen seiner Texte waren vor allem das Verhältnis zur Natur und der Sinn des Lebens.

Literatur