Helwiga Daendler

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Helwiga Daendler

Sr. Helwiga Daendler (* 27. September 1912 in Dingolfing; † 6. Juni 2010 in München) war langjährige Oberin in der Kinderklinik Dritter Orden Passau.

Leben und Wirken

Helwiga Daendler wurde 1912 in Dingolfing geboren. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden. In Tirol begann sie deshalb ihre berufliche Laufbahn in einer katholischen Lehrerbildungsstelle. Als 1933 Hitler an die Macht kam, war die junge Frau gezwungen, Österreich zu verlassen. Sie ging nach München und traf dort das erste Mal auf Schwestern des Dritten Ordens. Nach der Tätigkeit als Bürohilfe im Passauer Säuglingsheim entschloss sich Helwiga Daendler, selbst in den Orden einzutreten. 1936 legte sie das Krankenpflegeexamen ab. Anschließend war sie zehn Jahre als ärztliche Schreibkraft im Krankenhaus Nymphenburg tätig.

Es folgen Stationen im Säuglingsheim Passau, im Mutterhaus Maistraße und im Kinderkrankenhaus Passau. Nach einer kurzen Aushilfe in einer Ulmer Klinik ging Schwester Helwiga Daendler 1958 als Oberin in das Kreiskrankenhaus nach Garmisch, dessen Neubau sie wegweisend begleitet hat. 1971 kam sie als Oberin an die Kinderklinik nach Passau. Viele Jahre war sie hier für Pflegedienst und die wirtschaftliche Verwaltung zuständig. Dass sie bis ins hohe Alter an der Kinderklinik wirken würde, war sehr außergewöhnlich.

Für den Chef der Kinderklinik, Prof. Dr. Franz Staudt, war Schwester Helwiga all die Jahre nicht wegzudenken. Sie habe viel zur Entwicklung der Kinderklinik beigetragen, immer nach vorne geschaut und nie gebremst. Ihr Gottvertrauen hat ihn am meisten beeindruckt.

Wenigen Tage vor ihrem Tod am 6. Juni 2010 wurde Schwester Helwiga noch zum Ehrenmitglied beim Förderverein der Kinderklinik ernannt. Die Urkunde wurde ihr in München überreicht, wo sie seit 2008 im Schwestern-Altenheim in Nymphenburg lebte. Sie hätte noch operiert werden sollen. Doch vor diesem Eingriff ist sie einfach friedlich eingeschlafen. Sie starb im Alter von 98 Jahren. Die Vorsitzende des Fördervereins, Annemarie Schmöller, war völlig überrascht vom plötzlichen Tod der 98-Jährigen. Schwester Helwiga habe sich bis zuletzt für den Verein interessiert, sagt Schmöller, die die zierliche Oberin zeitlebens beeindruckt hat. „Sie war eine stille Autorität, nicht laut und herrschend. Eine kleine Frau mit einer großen Persönlichkeit, die von allen geachtet wurde.“

Schwester Helwiga Daendler wurde am 11. Juni 2010 auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt.

Auszeichnungen

Literatur