Hermann Erbe-Vogel

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Als typisches Leitmotiv Erbe-Vogels gelten die in verschiedenen Techniken gefertigten, expressionistisch gefassten Porträts mit Lampe. Aufnahme aus den 1970er Jahren.

Hermann Erbe-Vogel (* 5. August 1907 in Hof (Saale); † 15. Dezember 1976 in Freyung; gebürtig Hermann Vogel) war ein Maler.

Leben und Wirken

Der Sohn des Kaufmanns Karl Hermann Vogel und seiner Ehefrau Hermine Marie Luise Erbe gelangte 1917 mit seinen Eltern nach Nürnberg und besuchte nach einer Kaufmannslehre 1926 bis 1929 die dortige Kunstgewerbeschule. Danach studierte er 1929 bis 1931 an der Kunstakademie Berlin, an das sich weitere Studien an den Akademien von Paris (1931 bis 1932) und München (1932 bis 1934) anschlossen.

Im Juli 1934 zog er nach Frauenau, wo er auf der „Häng“ ein kleines Haus erwarb, in dem er mit Hermine van Hees, die er 1935 heiratete, fortab lebte. Zu Ehren seiner Großmutter legte er sich 1935 den Beinamen „Erbe“ zu. Im einstigen Ziegenstall des Häuschens, den er zu seinem Atelier ausgebaut hatte, malte er. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er als Angehöriger der Kriegsmarine.

1946 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Donau-Wald-Gruppe, in deren Rahmen er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilnahm. Erbe-Vogel malte vor allem Porträts, Stilleben und Landschaften. Nach und nach fanden seine Werke größere Anerkennung. Ab 1956 unternahm er zahlreiche Studienreisen nach Frankreich, Belgien, die Niederlande, Italien und Jugoslawien.

Aus dem kulturellen Leben Frauenaus war er bald nicht mehr wegzudenken. Der mystische Maskenball der „Frauenauer Rauhnacht“ geht auf seine Initiative zurück. Er entwarf Neujahrsgrußkarten und verewigte die Nachbarn und sonstige Bestandteile seines Umfeldes in Gemälden und Holzschnitten.

Hermann Erbe-Vogel hatte eine Tochter, Veronika Hermine (1934 bis 2007). Er ist auf dem Friedhof von Frauenau begraben. Die Gemeinde Frauenau beschloss daraufhin unter Federführung des damaligen Bürgermeisters Alfons Hannes, die einstige Wirkstätte Erbe-Vogels anzukaufen und zu einem Kulturdenkmal auszubauen. Die Eröffnung des Hermann-Erbe-Vogel-Hauses erfolgte im August 1982. Außerdem gibt es in Frauenau eine Hermann-Erbe-Vogel-Straße.

Auszeichnungen

Literatur

  • Alfons Hannes: Hermann Erbe-Vogel. Ein Malerleben im Bayerischen Wald, Morsak Verlag, Grafenau, 1977
  • Michael Schmidt: „Das Häusl auf der Häng“ als Künstlerwohnstatt. In: Der Bayerwald-Bote vom 21. Mai 2012 (S. 29, Beilage Heimatglocken)

Weblinks