Hochwasser 1940 (Landau)

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Das große Hochwasser im Juni 1940 in Landau an der Isar. (Foto: Archiv Nik Söltl)

Das Hochwasser 1940 in Landau war eine der größten Hochwasserkatastrophe der Stadt an der Isar im 20. Jahrhundert. Der Schaden war beträchtlich die Ernte fiel aus.

Geschichte

Am 29. und 30. Mai 1940 regnete es in Strömen und ununterbrochen. Die Intensität der Niederschläge im Isartal war so hoch, dass an einem einzigen der Regentage mehr Niederschläge gemessen wurden als im Monatsmittel. Nach zweieinhalb Regentagen wurden weit über 200 Millimeter Niederschläge pro Quadratmeter gemessen. Das konnte natürlich nicht alles im Boden versickern. Es floss über die Oberfläche ab und ließ die Isar auf Rekordhöhen steigen.

1940 war die untere Isar noch bar jeder Staustufe. Die Wassermassen der Isar wälzten sich vom Oberland her ungebremst ins Niederbayerische. Anfang Juni 1940 war es wieder einmal so weit. Ein gefährliches Isar-Hochwasser drohte. Die Bevölkerung wurde zwar von den Behörden vorgewarnt. Im Oberlauf der Isar hatte man schon erste äußerst negative Erfahrungen gesammelt. Aber was tun? Man hoffte, dass der löchrige und etwas mickrige Isardamm bei Landau halten würde. Alles andere lag in Gottes Hand.

Es kam, wie es kommen musste. Der Isardamm auf der linken Isarseite brach. Das war oberhalb von Landau in Höhe Harburg. Es kam zu einer verheerenden Überschwemmung im Raum Landau bis Wallersdorf. Die Wassermassen überfluteten ungehindert das Isarmoos. Sie reichten von der Isarbrücke in Landau bis Ganacker hinaus und bis hinunter an die Ortsgrenze von Wallersdorf.

Das Isartal glich einer einzigen großen Seenlandschaft. Der mitten im Moos liegende Eisenbahndamm erwies sich als kein allzu großes Hindernis für die reißenden Fluten. Er wurde mehrfach unterspült und einfach weggeschwemmt. Die Eisenbahnschienen der Strecke München, Landshut, Landau und Plattling, damals noch zweigleisig, waren in sich starr und fest verbunden und aus bestem Stahl.

Die Urkraft des Wassers verbog sie in Höhe Baywa Landau und drunten in der Erlau spielerisch und mit Leichtigkeit. Wer hatte so etwas schon jemals gesehen? Auch der Damm auf der rechten Isarseite erwies sich als zu schwach und zu niedrig. In Höhe Zanklau wurde er überspült. So kam das Hochwasser im Jahr 1940 auch schnell in die Untere Stadt. Alte Boote wurden hervorgeholt, Stege zwischen den Häusern erbaut und Hauseingänge verbarrikadiert. Lediglich die Buben hatten ihre helle Freude an der außergewöhnlichen Situation.

Das Hochwasser der Isar 1940 kam an den ersten Junitagen. Es dauerte weit über eine Woche, bis sich der Fluss wieder in sein Bett zurückgezogen hatte, alle Keller leer gepumpt, die Verkehrsverbindungen wieder instand gesetzt waren, die überfluteten Wiesen und Felder wieder abgetrocknet waren und das Leben wieder seinen normalen Gang ging. Der Schaden war beträchtlich, die Ernte 1940 fiel aus.

Siehe auch

Literatur