Horst Paul Heller

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Horst Paul Heller.
Horst Paul Heller. (Foto: PNP-Archiv)

Horst Paul Heller, auch bekannt unter seinem Kürzel hph, (* 23. Juli 1924 in Nordböhmen, † 19. Juni 2011 in Passau) war ein bekannter Passauer Journalist, der die regionale Zeitungslandschaft wesentlich mit geprägt hat. Er war langjähriger Chef der PNP-Lokalredaktion Passau-Stadt sowie stellvertretender Chefredakteur der Passauer Neuen Presse.

Leben und Wirken

Der Weg in den Journalismus

Horst Paul Heller hat eine beschützte Kindheit im Sudetenland, erlebte anschließend Krieg und Vertreibung als 20-Jähriger. In der Nachkriegszeit fan der junge Mann sich auf der Suche nach seinen Eltern in Wegscheid wieder, mit einer großen Idee im Gepäck: Er wollte Zeitung machen, die Zukunft mit gestalten. Das ist ihm gelungen: 1946 kam er zur neu gegründeten Passauer Neuen Presse und blieb ihr treu bis zum Schluss.

Unter Dr. Hans Kapfinger hat Horst Paul Heller die PNP mit aufgebaut. Im Jahr 1956 wurde er Leiter der Lokalredaktion und gab dem Lokalteil der Zeitung ein unverwechselbares Gepräge. Er redete in seinen viel gelesenen Samstags-Lokalspitzen ein gewichtiges Wörtchen mit in der Kommunalpolitik. Als Journalist schrieb er fast ein halbes Jahrhundert die Passauer Zeitungsgeschichte mit: Ganze 33 Jahre lang war er Leiter der Lokalredaktion Passau-Stadt, was ihm so schnell keiner mehr nachmachen wird. 1989 verließ Horst Paul Heller die Passauer Neue Presse.

Im Ruhestand als Stadtrat und Autor

Nachdem er über Jahrzehnte hinweg die Stadtpolitik kritisch begleitet hatte, wechselte Heller nach seinem Ruhestand die Fronten und wurde für eine Amtsperiode – 1990 bis 1996 – Mitglied des Passauer Stadtrates; als Parteifreier in Reihen der CSU-Fraktion betreute er unter anderem das Jugendzentrum Zeughaus, war ehrenamtlicher Verwaltungsrat des Stadtarchivs Passau und der Kommunalen Medienzentrale. „Er hat sich dafür eingesetzt, unsere Stadt lebendiger und lebenswerter zu gestalten“, so CSU-Fraktionvorsitzender Clemens Damberger unmittelbar nach Hellers Tod.

Mit dem Schreiben hat Heller aber auch im Ruhestand nicht aufgehört. Denn der Journalismus war Hellers Traumberuf. Nie wollte der Mann aus Nordböhmen etwas anderes tun als schreiben. Das liegt zum einen daran, dass es für ihn nichts Interessanteres gibt als Menschen. Und zum anderen an der Tatsache, dass er in einem Wirtshaus groß geworden ist. „Da ist man an allem interessiert“, sagte er einmal. Bis zuletzt war Heller Tölpel-Kolumnist sowie der Autor der Heimatglocken. Für die Heimatforschung machte er sich ganz besonders verdient, unter anderem war er auch lange Zeit Pressewart im Verein für Ostbairische Heimatforschung und gestaltete fast fünfzig Jahre lang den Altbayerischen Volks- und Heimatkalender. Zehn Bücher hat er geschrieben, wovon die 2000-jährige Geschichte der Stadt Passau das erfolgreichste ist.

Würdigung

„Horst Paul Heller hat als Journalist einige Kapitel in der Nachkriegsgeschichte der Stadt mitgeschrieben. Er war bei vielen wichtigen Themen nicht nur Begleiter, sondern auch Ideengeber und Mitinitiator. Mit ihm verliert die Stadt Passau einen ihrer großen Mitbürger und einen Freund der Stadt“, würdigte Oberbürgermeister Jürgen Dupper den Verstorbenen. Der Stadtrat hatte Heller, der als Gründungsmitglied geholfen hatte, den Trägerverein der Europäischen Wochen aus der Taufe zu heben, 1983 in Würdigung seiner vielfältigen kulturellen Verdienste den Kulturellen Ehrenbrief verliehen.

Horst Paul Heller hat mit Ausnahme von Australien viel gesehen von der Welt. Gelebt hat er in der Hacklberger Südseite. Dort steht sein Haus mit tausenden Büchern und unzähligen Bildern an den Wänden, die er zum Großteil selbst gemalt hat. Eine Leidenschaft, die wunderbar passte zu seinem Wohnsitz, dem Malerweg 15.

Auszeichnungen

Literatur