Hunderdorf

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Hunderdorf
Das Wappen von Hunderdorf


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 338 m
Fläche: 22,24 km²
Einwohner: 3.264 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94336
Vorwahl: 09422
Kfz-Kennzeichen: SR
Website: www.hunderdorf.de
Erster Bürgermeister: Hans Hornberger (CSU)

Hunderdorf ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf. Partnergemeinde ist St. Johann am Wimberg (Mühlviertel/Oberösterreich).

Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus

Lage

Hunderdorf liegt am Bogenbach in der Nähe der Autobahn A3 am Fuße des Bayerischen Waldes.

Die evangelische Friedenskirche

Ortsteile

Die Gemeinde umfasst die Gemarkungen Au vorm Wald, Gaishausen, Hunderdorf und Steinburg mit den Ortsteilen Au vorm Wald, Bauernholz, Berndorferholz, Brandstatt, Breitfeld, Ebenthann, Egern, Eglsee, Ehren, Ellaberg Gaishausen, Grabmühl, Grub, Haselquanten, Hoch, Hochholz, Hofdorf, Hunderdorf, Irlach, Lindenbrunn, Lindfeld, Lintach, Neidau, Oberhunderdorf, Oberstetten, Öd, Rammersberg, Riglberg, Röhrnau, Schafberg, Sollach, Starzenberg, Steinburg, Stetten, Stockwies, Thananger, Wegern und Weinberg.

Geschichte

In einer Schenkungsurkunde des Friedrich von Winneberg und Aschwin zu Zeitldorn wird 1065 zum ersten Male Hunderdorf erwähnt. Das Gebiet gehörte dem Kloster Windberg, welches den Grafen von Bogen unterstand. Zwischen 1114 und 1134 wurden ein Quadalrich de Hunderdorf, ein Heinrich Albert de Hunderdorf und ein Marquardus de Präpositus de Hunderdorf genannt.

1184 erhielt das Kloster Oberalteich drei Höfe in Hunderdorf, 1274 wurden von Papst Gregor X. dem Kloster hier fünf Höfe bestätigt. 1245 schenkte Mathilde von Gmunden dem Kloster Windberg einen Hof, 1295 erhielt das Kloster Windberg von Bischof Konrad von Toteneck das Zehentrecht in Hunderdorf.

1359 ist erstmals ein Kirchbau nachweisbar, und bereits 1438 hatte Hunderdorf einen eigenen Pfarrer. 1616 erhielt das Kloster Windberg im Tausch gegen die Pfarrei Viechtach die bis dahin selbständige Pfarrei Hunderdorf einschließlich der Filiale Neukirchen.

1698 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit bis auf den aus dem Jahre 1359 stammenden gotischen Turm abgebrochen. Die neue Barockkirche erhielt am 17. Oktober 1700 ihre Weihe durch Abt Franz Knod. Am 16. September 1753 wurde in der heute mit Hunderdorf verschmolzenen Ortschaft Apoig der mit dem legendären Mühlhiasl identifizierte Matthäus Lang geboren.

Nach der Säkularisation wurde Hunderdorf wieder eine selbstständige Pfarrei und nach der Montgelaschen Gebietsreform von 1808 eine eigenständige Gemeinde. 1835 entstand anstelle des bisherigen hölzernen Pfarrhofes ein Ziegelbau. 1840 hatte die Gemeinde 1.693 Einwohner, eine Zahl, die sich auch die nächsten hundert Jahre kaum erhöhte (1939: 1.823 Einwohner).

Das 20. Jahhundert

Am 1. Juni 1905 erhielt Hunderdorf mit der Vollendung der Bahnstrecke Straubing-Miltach einen Eisenbahnanschluss. Ab 1935 schritt der Bau einer neuen Kirche voran. Dabei wurde auch der noch 1900 erhöhte spätgotische Turm mit seinem Treppengiebel abgerissen. Die neue Pfarrkirche St. Nikolaus emfing 1936 durch Bischof Buchberger ihre Weihe.

Nach 1950 veränderte sich Hunderdorf erheblich. 1951 siedelte sich die Möbelfabrik Nolte hier an und gab rund 600 Arbeitern fast vier Jahrzehnte einen festen Arbeitsplatz. Später entstand daraus der Gewerbepark Hunderdorf. 1959 wurde der Kindergarten gegründet, der zu dieser Zeit von den Franziskaner-Schwestern betreut wurde. Die evangelische Friedenskirche entstand 1963, der Kirchturm folgte 1964. 1966 ist das Gründungsjahr des SV Hunderdorf 1966 e. V.

1972 entstand im Zuge der Schulreform eine Verbandsschule (Grund- u. Mittelschule mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken). Im Zuge der Gebietsreform kamen 1978 die Gemeinden Steinburg und Gaishausen zu Hunderdorf. Am 1. Mai 1978 wurde Hunderdorf Mittelpunkt einer Verwaltungsgemeinschaft, zu der auch die Gemeinden Neukirchen und Windberg gehören. Es folgte die Aufwertung zum Kleinzentrum.

Noch am 27. Februar 1973 feierte die Firma Nolte Möbel KG in Hunderdorf die Verladung des 5.000. Großcontainers auf die Eisenbahn, doch 1986 wurde der Streckenabschnitt stillgelegt. 1981 wurde der Kindergarten für zwei Gruppen neu erbaut und 1994 auf vier Gruppen erweitert.

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Hunderdorf stieg von 2.544 im Jahr 1950 bis auf den bisherigen Höchststand von 3.455 im Jahr 1999.

Gemeindewappwen

Die Kombination der Figuren des seit 1984 geführten Wappens ergab sich aus der Zusammenlegung der Gemeinden Gaishausen, Hunderdorf und Steinburg im Jahr 1978 und der Aufnahme von Symbolen aus den früheren Wappen der drei beteiligten Gemeinden. Der Windhund ist das Wappentier des Klosters Windberg, das als größter Grundherr im Gemeindegebiet von historischer Bedeutung war. Der Hund ist zugleich redendes Bild für den Gemeindenamen Hunderdorf. Der silberne Arm mit Pfeil war Bestandteil des früheren Gemeindewappens von Steinburg und stammt aus dem Wappen der Inhaber der Hofmark Steinburg von 1710 bis 1807, der Familie der Schuß von Peilnstein (Sattelpeilnstein). Das in der Kommunalheraldik seltene Stufenkreuz führten die 1414 ausgestorbenen Herren von Steinberg im Wappen; sie konnten seit dem 12. Jahrhundert ihren Güterbestand um den Sitz Steinberg (später Steinburg genannt) durch Rodung beständig ausweiten. Das Stufenkreuz wurde später Bestandteil des Gemeindewappens von Gaishausen, dessen Gemeindebereich ebenfalls zur Hofmark Steinburg gehörte.

Politik

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister ist Hans Hornberger (CSU) seit 2008. Er wurde 2014 mit 61,58 Prozent der Stimmen gegen Roland Peschke (SPD/PWG, 38,42 Prozent) im Amt bestätigt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl von 2014 folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 8 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 8)
  • SPD und Parteilose WG: 5 Sitze (2008: 4)
  • FWG: 3 Sitze (2008: 4)

Bisherige Bürgermeister

  • 1949 – 1966: Karl Reiner
  • 1966 – 1984: Karl Härtenberger
  • 1984 – 1992: Egon Weinzierl
  • 1992 – 2008: Gerd Peschke

Ehrenbürger

  • Unternehmer Konrad Nolte (1974)
  • Ortschronist Konrektor Kornel Klar (1993)
  • Pfarrer Pater Wolfgang Vos (2005)
  • Landrat Xaver Hafner, (Ehrenbürger der ehem. Gde. Gaishausen)
  • Oberforstwart Johann Petzendorfer (1963 Ehrenbürger der ehem. Gde. Steinburg)

Tourismus

  • Mühlhiaslbühne Hunderdorf, Freilichtspiel in Apoig mit Stücken von Alois Winter, jährlich im Juli

Bildung und Erziehung

  • Volksschule Hunderdorf
  • Kindergarten St. Nikolaus, 4 Gruppen

Weblinks


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Wappen Landkreis Straubing-Bogen.png

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