Innbrücke (Egglfing)

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Blick auf die Innbrücke bei Egglfing am Inn. (Foto: Diet)

Die Innbrücke ist eine Brücke über den Inn im Bad Füssinger Ortsteil Egglfing im Landkreis Passau.

Geschichte

Als am 18. April 1961 die Innkraftwerke ankündigten, in absehbarer Zeit die Erlaubnis zum Übergang über das Kraftwerk Egglfing-Obernberg zu widerrufen, schrillten im oberösterreichischen Obernberg und in den nahen Innorten die Alarmglocken. Bereits am 27. April schilderte die Marktgemeinde die Situation bei österreichischen Bundesministerien bis hin zu Landeshauptmann Dr. Gleißner, dem bayerischen Verkehrsministerium, dem Landkreis Griesbach mit Landrat Dipl.-Ing. Hans Winkler und natürlich der bayerischen Nachbargemeinde Egglfing mit Bürgermeister Max Hallhuber.

In diesem Schreiben wurde gebeten, alles zu unternehmen, um eine schwerwiegende Schädigung des Grenzraumes Obernberg zu verhindern. Dabei wurde auch angeführt: „Die günstigste Lösung wäre überhaupt der Bau einer zweispurigen Brücke.“ Die Wiedererrichtung einer Fähre wurde als ein unverzeihlicher Rückschritt angesehen. Durch mehrere Obernberger Resolutionen kam es dazu, dass auf bayerischer Seite der Landkreis Griesbach und die zuständigen österreichischen Stellen einen Brückenbau immer stärker favorisierten.

Der damalige Obernberger Bürgermeister Alois Fritz und der Landrat von Griesbach, Dipl.-Ing. Hans Winkler, schreiben im Kapitel „Entstehungsgeschichte und Erwartungen“ in der Festschrift „Innbrücke Egglfing–Obernberg“:

„Mit der wichtigste Schritt zur Verwirklichung des großen Zieles war ein Telefongespräch zwischen dem Chef der oberösterreichischen Landesbaudirektion, Landesrat Dr. Wenzl, und dem Chef der Obersten Baubehörde im bayerischen Staatsministerium des Inneren, Ministerialdirektor Rötlein, gelegentlich eines Besuches des Bürgermeisters von Obernberg und des Landrates von Griesbach in Linz am 4. September 1961“.

Wie schnell die Behörden arbeiteten, wird daran deutlich, dass schon am 13. November 1961 der Kreistag in Pocking einstimmig den Beschluss zum Bau der Brücke fasste und am 12. Juni 1962 der oberösterreichische Landtag die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellte. Von den sechs Millionen D-Mark (36 Millionen Schilling) entfielen durch den größeren Brückenanteil auf Bayern vier Millionen und auf Österreich zwei Millionen.

Notwendigkeit

Von der neuen Brücke erwartete man sich eine Belebung der Wirtschaft auf beiden Seiten des Inns. Dazu kam von der niederbayerischen Seite die Erreichbarkeit der Salzkammergut-Seen in kurzer Zeit. Und für Füssing von besonderer Bedeutung: „Das Thermalbad Füssing wird durch die neue Brücke von dem aus Österreich kommenden Verkehr weitere Befruchtung erfahren.“ Schon 100 Jahre vorher, nämlich 1862 und dann nochmals 1885 waren Brückenschläge bei Obernberg über den Inn geplant gewesen, die jedoch allesamt im Sand verliefen. Interessante Pläne im Obernberger Heimathaus zeugen von diesen beiden Vorhaben.

Bei Temperaturen von minus 24 Grad wurde im Januar 1963 mit dem lang ersehnten Bau der Brücke begonnen, dort wo der Inn mit rund 400 Metern die geringste Breite aufwies, etwa 700 Meter flussabwärts des Kraftwerkes Obernberg-Egglfing. Die Brücke musste einerseits zur Gewährleistung einer einwandfreien Hochwasserableitung möglichst hoch gebaut werden, andererseits, weil damals noch der Plan einer Innschifffahrt stark forciert wurde. Eine kleine Feierlichkeit gab es bereits am 28. Oktober 1964, als die Brückenbaustelle die österreichische Landesgrenze erreicht hatte. Nachdem die Bauarbeiten termingemäß im Mai 1965 abgeschlossen worden waren, wurde die Brücke mit einem großen, dreitägigen Fest am Samstag, 10. Juli, eingeweiht.

Siehe auch

Literatur