Isar

Aus RegioWiki Niederbayern
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Die Isar ist ein 295 km langer Fluss, der in Tirol/Österreich entspringt, Oberbayern durchquert und vor seiner Mündung in die Donau den letzten Teil seines Weges in Niederbayern zurücklegt.

Die Isar bei Niederpöring (Gemeinde Oberpöring)
Die Isar in Landshut, im Hintergrund die Heilig-Geist-Kirche
Die Mündung der Isar (links) in die Donau

Name und Herkunft

Der Flussname ist wohl schon im 3. Jahrhundert als Iovisura bezeugt, sicher aber im 8. Jahrhundert als Isura, im 9. Jahrhundert Isara, 1226 Iser und 1628 Isar. Der Name wird von einer indogermanischen Wurzel eis (sich heftig, schnell bewegen) hergeleitet.

Die auf ihrer ganzen Länge nicht schiffbare Isar entspringt im österreichischen Bundesland Tirol im Karwendelgebirge in einer Höhenlage von 1.160 Metern und erreicht nach 32 Kilometern Bayern. Sie fließt durch die oberbayerischen Städte Bad Tölz, Wolfratshausen, München, Freising und Moosburg, deren Ortsbild sie erheblich prägt.

Die Isar in Niederbayern

Im 1929 von den Stadtwerken München aufgestauten Echinger Stausee erreicht die in nordöstlicher Richtung fließende Isar mit dem Landkreis Landshut niederbayerisches Gebiet. Das untere Isartal entlang des Flusses trennt zugleich das im Nordwesten liegende Donau-Isar-Hügelland vom südöstlich angrenzenden Isar-Inn-Hügelland.

Hinter Eching folgt das Wasserkraftwerk Uppenborn 2, welches von 1949 bis 1951 errichtet wurde. Bald darauf erreicht die Isar die niederbayerische Hauptstadt Landshut. Unterhalb Landshuts wird die Isar im Altheimer Stausee für das Wasserkraftwerk Altheim erneut aufgestaut.

Danach ist über viele Kilometer der neben dem Fluss stehende 165 Meter hohe, rauchende Kühlturm des Atomkraftwerkes Isar (Isar I und Isar II) sichtbar. Auf demselben Gelände befindet sich das Wasserkraftwerk Niederaichbach. Bei Niederviehbach erreicht die Isar den Landkreis Dingolfing-Landau. Flussabwärts von Niederviehbach befindet sich das 1957 eröffnete Wasserkraftwerk Gummering.

Vor Dingolfing erweitert sich die Isar im Stausee Dingolfing für das 1957 eröffnete Speicherkraftwerk Dingolfing. Bei Gottfrieding folgt das 1978 eröffnete Kraftwerk Gottfrieding, das 2009 um eine Turbine erweitert wurde. Nachdem die Isar bei Mamming eine große Insel umflossen hat, erreicht sie im 1984 eröffneten Kraftwerk Landau das nächste Wasserkraftwerk. Durch die Errichtung des Kraftwerkes entstand der Isaraltarm bei Harburg. Bei Landau an der Isar, wo der Fluss von der Landauer Isarbrücke überspannt wird, endet das Untere Isartal, und die Isar durchfließt nun den Gäuboden.

Auf dem Gebiet des Marktes Wallersdorf liegt das 1988 eröffnete Wasserkraftwerk Ettling. Bei Oberpöring tritt der Fluss in den Landkreis Deggendorf ein und treibt einige Kilometer flussabwärts in der 1994 eröffneten Stützkraftstufe Pielweichs sein letztes Wasserkraftwerk an. Sodann fließt die Isar an der Stadt Plattling vorbei und erreicht das Gebiet der Isarmündung. Bei Isarmünd mündet sie in einer Höhenlage von 312 Metern in die Donau.

Naturschutz

In den Jahren 1888 bis 1898 wurde die Isar begradigt, 1910 bis 1914 entstanden die Hochwasserdämme. Die regulierte Isar grub sich immer tiefer in ihr Flussbett ein, was ein Absinken des Grundwasserspiegels zur Folge hatte. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken und natürlich auch zur Energiegewinnung wurden die Stauseen mit ihren Kraftwerken angelegt.

Das Isargebiet hat überregionale Bedeutung als Feuchtbiotop, nicht zuletzt wegen zahlreicher Wasservögel, die an der Isar ihr Brutvorkommen, ihren Ruheplatz oder ihr Winterquartier haben. An der Isar wurden in Niederbayern folgende Naturschutzgebiete ausgewiesen: Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen (bei Eching), Isaraltwasser- und Brennenbereich bei Mamming, Isarauen bei Goben (zwischen Mamming und Landau), Isaraltwasser bei Neutiefenweg (Gemeinde Aholming) und das 808 Hektar große Naturschutzgebiet Isarmündung. Die wesentlichen Teile des Mündungsgebietes wurden 1973 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt, 1990 zusätzlich das Naturschutzgebiet Isarmündung ausgewiesen.

Hinsichtlich der Fischarten gehört der gesamte niederbayerische Bereich der Isar zur Barbenregion.

Siehe auch

Literatur

  • Ulrich Pietrusky, Günther Michler, Donatus Moosauer: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3
  • Thomas Maile: Neue Turbine der Isarstaustufe eingeweiht. In: Passauer Neue Presse vom 24. September 2009 (S. 32)