Jan von Hollub

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Jan von Hollub, auch Johann Holub, Jan Holup (* unbekannt; † 1469) war ein aus Böhmen stammender Heerführer.

Leben und Wirken

In der Schlacht bei Giengen am 19. Juli 1462, als Herzog Ludwig der Reiche den mit dem Vollzug der Reichsacht beauftragten Markgrafen Albrecht Achilles besiegte, war Hollub Oberanführer der mit dem Herzog verbündeten Böhmen. Er wurde ins herzogliche Hofgesinde aufgenommen und führte später die böhmischen Söldner des Herzogs.

Hollub wurde in Bayern ansässig. 1459 verlieh ihm der Herzog Schloss Mattighofen im Innviertel nebst der zugehörigen Gerichtsbarkeit. 1463 wurde er herzoglicher Pfleger in Friedberg im Innviertel. Ab 1464 erwarb er Schloss Neudeck mit dessen Umgebung. Fortan nannte er sich Ritter von Hollub zu Mattighofen und Neudeck.

Im Böcklerkrieg von 1468/1469 eroberte er als Feldhauptmann nacheinander die Burgen der aufständischen Ritter im Bayerischen Wald. Ebenfalls 1469 wurde ein Jan Holup, wohl identisch mit Jan von Hollub, als kaiserlicher Feldhauptmann in der Oststeiermark bei Fürstenfeld von einem aufständischen Söldnerführer besiegt. Möglicherweise verletzt starb er noch 1469.

Im Jahre 1517 starb sein Sohn Friedrich ohne männlichen Erben. Dieser setzte in seinem Testament seine einzige Tochter als alleinige Erbin ein. Dennoch kam es durch seinen Tod zu einer Aufteilung seines Besitzes. Friedrichs Tochter Anna erhielt die umfangreichsten Besitzungen, jedoch fielen einige Gebiete, so unter anderem das Schloss und der Markt Mattighofen, als Mannlehen an die bayerischen Herzöge heim. Die restlichen Besitzungen verblieben bei Friedrichs Witwe Affra Freiin von Freyberg. Nach ihrem Ableben im Jahre 1525 fielen deren Besitzungen an Anna und ihren Gemahl Christoph Reichsgraf von Ortenburg. Durch die Hollubschen Besitzungen kamen die Ortenburger wieder zu großen Landstrichen in Niederbayern und Oberösterreich.

Literatur

  • Oswin Rutz: Das Land an Rott und Inn. Ein Lesebuch zur Geschichte, 2. verbesserte Aufl. 2015, Landkreis Passau, Kulturreferat, ISBN 3-939723-39-4