Jazzwoche Burghausen

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Das Logo von der 40. Internationalen Jazzwoche Burghausen. Foto: IG Jazz

Die Internationale Jazzwoche Burghausen feierte im Jahr 2009, vom 17. bis zum 22. März, ihr 40. Jubiläum und wurde von der Interessengemeinschaft Burghausen e.V. (IG Jazz e.V.) veranstaltet.

Geschichte

Am 8. März 1970, endete die erste Jazzwoche, die der Gerichtsvollzieher Helmut Viertl und Jazzprofessor Joe Viera ins Leben gerufen haben. Die erste Jazzwoche begann nicht mit einem Konzert, sondern mit Filmraritäten aus den 30er- und 40er Jahren. Joe Viera, Direktor der Europäischen Jazz-Föderation, der die künstlerische Leitung der Jazzwoche hat, kommentierte die Kurzfilme, die aus der kanadischen Sammlung „UMN-Films“ stammten und dem Referenten für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt worden war. Am nächsten Tag nach dem Filmvortrag präsentierte man die Allotria Stompers mit dem Hamburger Trompeter Gerhard Vohwinkel. Das Thema „Wo steht der Jazz heute“ oder „Wie modern ist unser Musikunterricht“ bestimmte den Vortrag Joe Vieras am 5. März. Ein Club-Konzert des Birdland-Jazzclubs ohne Band-Benennung, vermutlich eine Session, bestimmte den 6. März. Heimische „Elektro-Blues-Bands“ wie „Evolution“ und „Grey Eminence“ sorgten für Aufsehen beim Samstagabend-Konzert. Der Bayerische Rundfunk mit Plattenkramer Werner Götze nahm das Abschlusskonzert mit dem Trompeter Oscar Klein, Pianist Iancy Körössi und dem Joe Viera/Ed-Kröger-Quartett für die Sendereihe „Jazz auf Reisen“ auf. Damit wurde die Jazzwoche Burghausen schon von Anfang an einem breiten Publikum nahe gebracht.  

Die beiden Gründungsväter haben es geschafft, das Festival mit der Unterstützung von der Stadt Burghausen und der umliegenden Wirtschaft zu einem kulturellen Aushängeschild der Region zu machen. Zum Anlass der 30. Jazzwoche im Jahr 1999 wurde vom damaligen Bürgermeister und der IG Jazz e.V. die sogenannte „Street of Fame“ eröffnet. In der Straße zwischen dem Mautnerschloss und dem Rathaus sind die Bronzeplatten vieler Jazz-Legenden in den Boden eingelassen. Auf den Bronzeplatten ist neben der Unterschrift des jeweiligen Künstlers das Datum seines Gastspiels in Burghausen verewigt. Die Liste der Jazz-Legenden ist lang und reicht von Ella Fitzgerald über Teddy Wilson bis hin zu Jimm Hall und Memphis Slim. Mittlerweile hat sich die internationale Jazzwoche Burghausen zu einem international renommierten Festival entwickelt. Neben der Internationalen Jazzwoche gibt es seit einigen Jahren die Summer Jazznight und den Jazzherbst.
Die Stadt Burghausen bezuschusst jedes Jahr die Jazzwoche mit 150 bis 200.000 Euro.

Programm 2009

Zum Programm gehören Live-Auftritte von unter anderem mit Nigel Kennedy. Der schon zu Lebzeiten legendäre und von Yehudi Menuhin geförderte Geiger tritt in Begleitung von vier aus seiner Wahlheimat Krakau stammenden Musikern auf. Weiter folgen Holy Cole und Al Di Meola, der seit 30 Jahren einer der versiertesten Gitarristen ist. „The Crookers“ werden die Atmosphäre New Yorks der Late 1950th in die Wackerhalle am 20. März 2009 bringen. Als Abschlussband am 21. März 2009 in der Wackerhalle kommt die Band „The Manhatten Transfer“ mit einen großen Jazz- und Show-Act. Das A-capella-Quartett hat mit ihren Songs Weltruhm erlangt und schon zahlreiche Grammys gewonnen.

Den 1. Burghauser Jazzpreis bekam das Kühntett. - Foto: Hensel

Burghauser Jazzpreis

Am ersten Tag der Jazzwoche Burghausen 2009 wurde zum ersten Mal der Burghauser Jazzpreis verliehen. Das "Kühntett" aus Stuttgart gewann den 1. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis. Die Gruppe besteht aus Axel Kühn, Alexander Kuhn, Christoph Heckeler und Marcel Gustke. Der Preis ist von der Interessengemeinschaft Jazz Burghausen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Burghausen ausgeschrieben und soll künftig jährlich von der Stadt vergeben werden. Er dient der aktiven Nachwuchsförderung im Jazz. Zur Zielgruppe des Nachwuchspreises gehören Combos, das heißt Bands mit mindestens drei Musikern, und Big Bands aus ganz Europa. Ein weiteres Auswahlkriterium ist, dass die Musiker nicht älter als 30 Jahre sein dürfen.

Der Jazzpreis wurde mit 20000 Euro dotiert, die in zwei verschiedene Pakete aufgeteilt wurden: 5000 Euro wurden in Bar ausgegeben und die restlichen 15000 Euro dienten als Promotionspreis, der auf die Band zugeschnitten ist. Damit können zum Beispiel die Kosten für die Produktion und den Vertrieb einer CD gedeckt werden.

Die Jury bestand aus folgenden Juroren: Prof. Joe Viera ist der künstlerische Leiter der Internationalen Jazzwoche Burghausen und Leiter des Zentrums für zeitgenössische Musik Burghausen. Der zweite Juror war Roland Spiegel, der als Journalist tätig ist. Er ist Leiter der Jazz-Redaktion beim Bayerischen Rundfunk. Ein weiteres Jurymitglied war Ralf Dombrowski. Er ist Autor und freischaffender Journalist, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und die Jazzzeitung. Der letzte Juror ist Reinhard Köchl, Autor bei dem Magazin Jazzthing.

Das "Ring Quartett" aus Russland und Deutschland bestehend aus Evgeny Ring, Sascha Stiehler, Dominique Ehlert und Philipp Rohmer landete auf dem zweiten Platz.
Die Juroren waren vom Schlagzeuger des Ring Quartetts, Dominique Ehlert, so begeistert, dass sie ihm einen zusätzlichen Solistenpreis verliehen. Auf die weiteren Plätze kamen Maxime Bender Group (Deutschland, Luxemburg, Schweiz), FM Trio (Schweiz) und Bruno Böhmer Camacho Trio (Deutschland, Kolumbien).

Programm 2009

Rahmenprogramm zum Jazzfestival 2009

Zum Rahmenprogramm zählt die Jazz-Fotoausstellung „Klangfarben – Farbenklänge“ des Münchner Fotografen Oskar Henn vom 13. März bis 3. April 2009 in der Filiale der Kreissparkasse Burghausen.

Ein Sonderzug der Südostbayernbahn, der „JazzExpress“, bietet Jazzfreunden am 21. März 2009 die Möglichkeit, schnell von München nach Burghausen zu kommen. In allen JazzExpress-Tickets ist der Hin- und Rück- Shuttle zum Abendkonzert enthalten. Zudem besteht die Möglichkeit an einer Führung durch die Burg Burghausen, der längsten Burganlage Europas, teilzunehmen.

Beim „Next Generation Day“ am 22. März 2009 treten im Stadtsaal Burghausen vier junge Jazz-Bands auf. So wird es Jazz-Musik von folgenden Bands zu hören geben: Sebastian Gahler Trio, Croomp, Andreas Kissenbeck’s Club Boogaloo und von der Felix Heydeman Groove Connection. In der Jazznight am 21.März 2009 wird die Altstadt abends in eine Jazzmeile verwandelt. In den Cafés und Restaurants Bayerischer Hof, Porto Cervo, Cabaret, Herzog-Georg-Stub’n, Aventinus, Café am Bichl, Schwemme und Jazzkeller treten verschiedene Jazz-Bands auf.

Am letzten Tag des Festivals, dem 22. März 2009, wird die „Street of Fame“ um eine weitere Bronzeplatte erweitert. Der im Jahr 2008 verstorbene schwedische Pianist Esbjörn Svensson wird in Bronze verewigt.

Der Werbering Burghausen plant für die Jubiläums-Jazzwoche eine Deko-Aktion in der gesamten Stadt: Plakate, Jazz-Musik in den Geschäften, Jazz-T-Shirts, Kappen und Schals für die Verkäufer. Auch plant der Werbering ein Zusatzprogramm mit: Im Stadtsaal findet am 17. März das Finale des 1. Europäischen Nachwuchs Jazzpreises statt. Der Münchner Fotograf Oskar Henn präsentiert von Montag, 12. März, bis Freitag, 3. April, in der Kreissparkasse seine Foto-Ausstellung "Klangfarbe - Farbklänge". Einer der Höhepunkte wird ie Erweiterung der "Street of Fame" mit einer neuen Bronzeplatte für Esbjörn Svensson am 22. März.

Literatur

Weblinks