Jesuitenkolleg (Burghausen)

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Die Kirche St. Josef (vorne) und die Südfassade des Ostflügels des Konventbaus

Das Jesuitenkolleg Burghausen war ein Kolleg der Jesuiten in Burghausen, das von 1629 bis 1774 bestand.

Geschichte

Von Altötting aus, wo seit 1591 eine Jesuitenresidenz vorhanden war, fanden 1597, 1614 und 1621 in Burghausen Schulvisitationen unter Aufsicht der Jesuiten statt. Im Verlauf des Jahres 1628 schufen die Jesuiten die organisatorischen Grundlagen für die künftige Ordensniederlassung in Burghausen, indem das sogenannte Poetenhaus für die Zwecke der Patres umgebaut und eingerichtet wurde. Der Bürgermeister und Rat der Stadt unterbreiteten am 4. Januar 1629 Kurfürst Maximilian den Antrag um die Einrichtung eines Kollegiums.

Am 18. April 1629 fand die Festlegung des Standortes des Kollegs in der sogenannten Zaglau durch den anwesenden Jesuitenprovinzial statt. Am selben Tag wurde die Jesuitenniederlassung Burghausen zur Residenz erhoben. Am 20. April 1629 erfolgte die Aufnahme des Unterrichts. Die Stiftungsurkunde für das Kolleg Burghausen vom 16. August 1629 nennt eine Belegungszahl von 18 Ordensangehörigen. Für den Kollegbau wurde ein Kapital von 40.000 Gulden aus den Salzgefällen von Hallein angesetzt, das in vier Jahren in festgesetzten Raten ausgezahlt werden sollte.

Am 1. Mai 1630 erfolgte die Grundsteinlegung und am 9. November 1631 die Weihe der Kirche St. Josef. Nach einem Hochwasser im August 1661 wurde ab Februar 1662 das Gymnasium nach Plänen des kurfürstlichen Hofbaumeisters Marx Schinnagl neu erbaut und am 2. Dezember 1664 geweiht. Am 5. Oktober 1726 wurde ein Lyzeum mit zweijährigem Philosophiekurs eingerichtet, später kamen noch zwei Theologiekurse hinzu.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens am 21. Juli 1773 wurde 1774 eine Realschule im bisherigen Kolleg eingerichtet, die 1781 dem Kloster Raitenhaslach übergeben wurde. Nach der Einziehung der Professur für Theologie 1781 wurde 1799 die Schule geschlossen und das Lyzeum aufgehoben.

Am 17. November 1830 genehmigte König Ludwig I. eine dreiklassige Lateinschule, die 1872 zum Gymnasium erhoben wurde. 1933 bis 1945 Oberschule, 1949/1950 Oberrealschule, erhielt sie am 26. November 1965 die Bezeichnung Kurfürst Maximilian Gymnasium.

Beschreibung

Bei den ehemalige Konventbauten, die im Wesentlichen von 1662 bis 1664 entstanden, handelt es sich zum einen um den Osttrakt längs des Salzachufers, einen langgestreckten dreigeschossigen Satteldachbau mit einem Dachreiter an der Südseite und dem Portal an der Westseite, zum anderen um den Westtrakt, einen langgestreckten dreigeschossigen Bau mit Satteldach, an den sich im Süden die Kirche St. Josef anschließt.

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