Johann Bauer
Johann Bauer (* 31. Oktober 1903 in Oberkreuzberg; † 19. Februar 1979 in Waging am See) war ein niederbayerischer Geistlicher.
Leben und Wirken
Bauer war während seines Studiums der beste Schüler seiner Klasse. Er wurde am 18. April 1927 in Passau zum Priester geweiht. Nachdem Bauer zuvor Kooperator in Hutthurm war, wurde er ab 16. August 1942 sechster Expositus der Expositur Ruderting. Er war sehbehindert, unterrichtete ungern und lehnte Kontakt zur Bevölkerung ab. Er hielt sich abseits und distanziert, war in jeglicher Hinsicht unauffällig und hinterließ kaum Erinnerung in Ruderting. Die Rudertinger Ortsgeschichte verdankt Bauer die Beschreibung der letzten Kriegstage in Ruderting. Dagegen verwundert sein Seelsorgsbericht vom 15. August 1945 an das Bischöfliche Ordinariat, der entgegen allen anderen Aussagen Negatives zu Rudertinger Lehrkräften enthält und persönliche Animositäten vermuten lässt.
Bauer blieb bis 16. Juli 1946 Expositus in Ruderting und wurde dann Pfarrverweser bzw. Pfarrer in Finsterau. Zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene erreichten damals Finsterau, so dass die Zahl der Pfarreiangehörigen auf 1.200 im Jahr 1949 anwuchs. Bauer organisierte Sammlungen, um die ärgste Not zu lindern. Der sehr musikalische Pfarrer, der mit Vorliebe Theateraufführungen einübte, erlitt am 6. Januar 1951 einen Nervenzusammenbruch und musste bald darauf resignieren.
Literatur
- Eva Maria Öttl: Ruderting wächst heran. Ruderting 2011
- Hans Eller: 100 Jahre Kirchengeschichte Finsterau 1896-1996. Finsterau 1996
Vorgänger Wilhelm Kumpfmüller |
Expositus von Ruderting 1942 bis 1946 |
Nachfolger Franz Matschl |