Johann Georg Dominicus Ritter von Linprun

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Johann Georg Dominicus Ritter von Linprun

Johann Georg Dominicus Ritter von Linprun, kurz Dominicus von Linprun, auch Linbrunn, Limbrunn, Limbrun, Lindprun oder Linprunn (* 10. Januar 1714 in Viechtach; † 14. Juni 1787 in München) war churfürstlich-baierischer Münz- und Bergrat und Mitbegründer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Nach ihm sind das Dominicus-von-Limprun-Gymnasium in Viechtach, die Dominicus-von-Linprun-Medaille der Stadt Viechtach, die Linprunstraße in der Viechtacher Innenstadt und das ehemalige Linprunhaus am Viechtacher Stadtplatz benannt.

Leben und Wirken

Linpruns Geburtshaus in Viechtach war das Haus im Ringviertel, heute Café Hinkofer. Er war der Sohn eines nicht-adeligen Land- und Pflegegerichtsschreibers und verbrachte seine ersten zehn Lebensjahre in seinem Heimatort, dann kam er an das Jesuitengymnasium in Straubing. 1730 ist er als Student der kurbayerischen Landesuniversität Ingolstadt belegt, später studierte er an der Benediktiner-Universität Salzburg und schließlich an der Karls-Universität in Prag. Seine Studiengebiete waren unter anderem Rechtswissenschaft, Algebra, Chemie, Geometrie, Geographie, Trigonometrie, Optik, Vermessungswesen, Astronomie und besonders Montanistik (Bergbau). Zum Studienabschluss kehrte er an die Universität Ingolstadt zurück.

Am Pfleggericht Viechtach absolvierte er anschließend ein Praktikum. Durch seine Eheschließung mit Maria Theresia Juliana Rettinger ging nach dem Tod ihres Vaters die Pflegeverwaltung von Neumarkt an der Rott (heute Neumarkt-Sankt Veit, Oberbayern) auf Linprun über. Von 1737 bis 1746 übte er dieses Amt aus, dann wurde er Direktor des Blei- und Zinkbergwerks Rauschenberg bei Inzell. 1750 kehrte er nach Viechtach zurück, um hier als Pflegskommissär zu wirken.

1751 wurde Linprun als Hofkammerrat in das neu geschaffene Bergwerks- und Münzkollegium der fürstlichen Hofkammer in München berufen. Er wirkte an der Münzübereinkunft von 1753 in Wien mit und wurde im selben Jahr von Kaiser Franz I. Stephan in den Reichsritterstand erhoben. 1754 vertrat er Kurbayern bei der Währungskonferenz in Nürnberg. Im Oktober 1758 war er Mitbegründer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die ersten Zusammenkünfte der Mitglieder fanden in seinem Haus in der Burgstraße 5 in München statt.

1763 gelangte von Linprun in den Besitz des Lehensguts Laufzorn bei München. Ende der 1760er Jahre zog er sich von der Akademie zurück. Von 1767 bis 1772 leitete er die Nymphenburger Porzellanmanufaktur, in den 1780er Jahren experimentierte er auf seinem Gut Laufzorn mit der Seidenraupenzucht. 1787 weilte er bis wenige Tage vor seinem Tod auf dem Münzkonvernt in Ulm.

1857 wurde ihm zu Ehren das Linprunhaus am Viechtacher Stadtplatz eingeweiht.

Literatur

  • PNP: Ein großer Wissenschaftler und bescheidener Mensch. In: Der Bayerwald-Bote vom 17. September 2014 (S. 29)

Weblinks