Karl Albrecht Reichsgraf von Ortenburg

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Reichsgraf Karl Albrecht von Ortenburg (* 30. Juni 1743 in Ortenburg; † 5. Februar 1787 auf Schloss Neuburg am Inn) war der älteste Sohn von Graf Karl III. von Ortenburg und dessen Gemahlin Gräfin Sophia Wild- und Rheingräfin zum Stein. Karl Albrecht entstammte dem niederbayerischen Adelshaus Ortenburg. Nach dem Tod seines Vaters 1776 übernahm er die Regentschaft über die reichsunmittelbare Grafschaft, welche er bis zu seinem Tod im Jahre 1787 innehatte.

Leben und Wirken

Karl Albrecht wurde am 30. Juni 1742 in Ortenburg geboren. Im Jahre 1763 trat er in den königlich preußischen Militärdienst ein. Dort war er bis 1776 tätig, zuletzt als Major. Auch seine beiden jüngeren Brüder Ludwig Emanuel und Christian Friedrich folgten ihm in den preußischen Militärdienst.

Nach dem Tod seines Vaters Karl III. wurde Karl Albrecht 1776 regierender Graf der reichsunmittelbaren Grafschaft Ortenburg. Am 31. Juli 1776 einigte sich Karl Albrecht mit seinen Brüdern auf die Einführung der Primogenitur, es wurde daher das Senioratsprinzip welches seit 1566 im Grafenhaus galt abgeschafft. Statt dem jeweils Ältesten des Geschlechtes wurde nun der älteste Sohn des zuletzt regierenden Grafen sein Erbe. Karl Albrechts Belehnung fand am 18. März 1777 durch Kaiser Josef II. statt.

Noch im Jahre 1776 erreichte Karl Albrecht beim Passauer Fürstbischof Leopold Ernst Graf von Firmian eine Mautfreiheit für die in Passau gekauften Waren. 1779 verbot er Preußen Truppenwerbungen in seiner Grafschaft, welche einst sein Vater 1768 erlaubt hatte. Ziel dieses Verbots war es wahrscheinlich ein besseres Verhältnis zum Kaiser herzustellen.

Bei einem Besuch beim Passauer Bischof Joseph Franz Anton Graf von Auersperg auf Schloss Neuburg am Inn verstarb Karl Albrecht überraschend am 5. Februar 1787 und wurde in der evangelischen Grablege in der Marktkirche Ortenburg beigesetzt. Sein damals minderjähriger Sohn Joseph Carl folgte ihm als Regent der Grafschaft unter Vormundschaft seiner Mutter Christiane Louise Wild- und Rheingräfin zum Stein.

Nachkommen

Literatur

  • Stefan Wild: Die wichtigsten Ereignisse nach Graf Joachims Tod bis ins Jahr 1787. In: Ortenburg – Reichsgrafschaft und 450 Jahre Reformation (1563-2013), Ortenburg 2013 (S. 202-207).
  • Markus Lorenz: Der Übergang der Grafschaft Ortenburg an Bayern (1805) − Tradition und Umbruch in einer Adelsherrschaft, Diplomarbeit im Studiengang Staats- und Sozialwissenschaften, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg 1996.
  • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien. In: Ostbairische Grenzmarken XXXVI, Passau 1994 (S. 9-62).
  • Heinz Hans Konrad Schuster: Ortenburg nach dem Tode des Grafen Joachim. In: Hans Schellnhuber (Hrsg.): 400 Jahre Evang.-Luth. Kirchengemeinde Ortenburg 1563 - 1963, Ortenburg 1963 (S. 43-48).
  • Carl Mehrmann: Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinde Ortenburg in Niederbayern - Denkschrift zur Jubiläumsfeier der 300jährigen Einführung der Reformation daselbst am 17. und 18. Oktober 1863, Landshut 1863 (Digitalisat).