Karl Alexander Flügel

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Karl-Alexander Flügel mit seiner zweiten Ehefrau Helma Flügel

Karl Alexander Flügel (* 13. November 1890 in München-Schwabing; † 13. September 1967 in Ulrichsberg) war ein Maler und Graphiker.

Leben und Wirken

Flügel war der Sohn eines Schneiders aus Marktleuthen im Fichtelgebirge und einer Hutmacherin aus Tiefenbach bei Waldmünchen. Schon zur Volksschulzeit und später am Gymnasium interessierte er sich neben Musik besonders für Zeichnen und Malen. Zunächst studierte er aber Germanistik und Kunstwissenschaften an der Universität München. Da er selbst Künstler werden wollte, wechselte er 1913 an die Akademie der Bildenden Künste zu Peter Halm. Bei ihm erlernte er die Kunst der Radierung. Zusätzlich studierte der leidenschaftliche Cellist an der Musikhochschule. An der Kunst- und Gewerbeschule belegte er Schrift und Ornamentik bei Richard Riemenschmidt.

Dennoch fand er nach seiner eigenen Aussage nicht was er suchte, nämlich einen Lehrer, der ihn in die Grundkenntnisse der Bildkomposition, des Farbenmischens und der Farbenbereitung einweihte. Die Semesterferien verbrachte Flügel meist im Bayerischen Wald, vorwiegend in der Gegend um Viechtach. Bei ausgedehnten Wanderungen zeichnete und aquarellierte er die Landschaft, die ihn in den Bann zog.

Inzwischen hatte der Erste Weltkrieg die Studien unterbrochen. Kurz danach wurde er Schüler bei den Landschaftsmalern Richard Kaiser und Edmund Steppes. Letzterer unterwies ihn maßgebend in einer besondere Maltechnik, die seiner Begabung entsprach. In den 1920er Jahren folgten Studienreisen in die Schweiz und Italien, 1930 nach Spanien und Marokko. Seine Spanienreise erfolgte auf Anraten seiner Ärzte, da sich an beiden Händen eine leichte Lähmung zeigte, von der er durch das warme Klima zu genesen hoffte. Künstlerisch erfuhr er durch die zeitgenössische spanische Malerei kaum Anregungen, aber seine Werke Spanischer Markt und Spanische Alte spiegeln Eindrücke dieser Reise wider.

Nach München zurückgekehrt, schloss er sich der Künstlergruppe Der Bund an, die regelmäßig im Glaspalast ausstellte. Diese Gruppe hatte sich besonders der Landschaftsmalerei verschrieben, und Flügel fand hier viele Gleichgesinnte. Bei einer Fahrt nach Viechtach fiel ihm die schöne Lage des Ulrichsberges nahe Deggendorf auf, und 1934 baute er sich hier ein Wohnhaus, in das er 1935 einzog. Von nun an widmete sich Flügel beinahe ausschließlich der Landschaft des Bayerischen Waldes, weshalb er den Ehrennamen „Maler des Bayerischen Waldes“ erhielt. Die ersten sieben Jahre blieb er nur den Sommer über und verbrachte den Winter in München, bevor er endgültig in Ulrichsberg sesshaft wurde. In dieser Zeit entstanden seine Werke Das Regental, Die Rachelwand, Waldwinkel und Der Rachelsee.

1937 heiratete er Erica Steppes, die Tochter seines Lehrers Edmund Steppes. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs folgte die Trennung von Erica Steppes, und 1948 zog Flügel vorübergehend nach Schloss Fürsteneck zu Josef Fruth. Dort lernte er Helma Kössl aus Wallern in Böhmen kennen und später auch lieben. 1949, im Jahr der Scheidung von Erica Steppes, ging Helma Kössl auf das Angebot ein, sich von ihm künstlerisch weiterbilden zu lassen und zog zu ihm auf den Ulrichsberg. 1962 folgte die Verehelichung des mittlerweile langjährigen Künstlerpaares. Im gleichen Jahr wurde Tochter Ulrike geboren.

Ein kleiner Schlaganfall erschwerte in den letzten Jahren das Malen und manchmal auch das Sprechen. Das Cellospiel, das er auch öffentlich mit bekannten Orchestermusikern praktiziert hatte, musste er vorzeitig aufgeben. 1967 starb Flügel nach längerer Krankheit und der aufopfernden Pflege seiner Frau Helma im Alter von 77 Jahren.

Literatur

  • Walther Zeitler: Bayerwald-Porträts. Verlag Attenkofer, Straubing, 2. Auflage 2010, ISBN 3-936511-26-8
  • Informationen zur Gedächtnisausstellung anlässlich des 125. Geburtstages von Karl-Alexander Flügel im Spital Hengersberg