Kirche Hl. Dreifaltigkeit (Grainet)

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Die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit
Hochaltar und Seitenaltäre

Die Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit ist die Pfarrkirche der Pfarrei Grainet im Ort Grainet im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.

Geschichte

Den Mittelpunkt des Angerdorfes Grainet bildete zunächst die 1656 erstmals urkundlich erwähnte Nikolauskirche, eine Filialkirche der Pfarrei Freyung. Um 1745 fanden die örtlichen Bestrebungen um eine eigene Seelsorgestelle einen bedeutenden Unterstützer in dem Passauer Gastwirt und Schiffsmeister Lukas Kern. Dieser stiftete 10.000 Gulden für den Bau einer neuen Kirche.

Am 2. Dezember 1748 wurde Franz Xaver Schmid zum Vikar und am 4. Juni 1750 zum Pfarrer von Grainet ernannt. Von 1748 bis 1756 wurde das neue Gotteshaus am oberen Dorfende nach den Plänen des Passauer Maurermeisters Severin Goldberger errichtet. Die Kosten betrugen 19.960 Gulden. Auch der Pfarrhof und die erste Schule des Ortes wurden aus der Stiftung des Lukas Kern finanziert. Dadurch reichten die finanziellen Mittel nicht mehr für die Altarausstattung. So wurde der Passauer Maler Johann Georg Unruhe beauftragt, sowohl den Hochaltar als auch die Seitenaltäre in Freskotechnik an die Wand zu malen.

Dieses Provisorium blieb bestehen, bis 1823 der jetzige Hochaltar aus der Franziskanerkirche in Passau erworben werden konnte. Der Altar war 1681 von Johann Seitz und Matthias Högenwald in Passau gefertigt worden und bei seiner Anlieferung sehr schadhaft. Die Seitenaltäre stellte 1826 der Hutthurmer Schreiner Matthias Schmid her. Der schlanke Spitzturm wurde erst 1887/1888 hinzugefügt und nach einem Brand 1911 erneuert. 1956 wurde der gemalte Hochaltar wieder freigelegt und restauriert. 1975 erhielt die Kirche einen Volksaltar mit Ambo von Leopold Hafner.

Beschreibung

An das dreischiffige Langhaus mit breiten Wandpfeilern schließt der wenig eingezogene Chor an. Dieser ist außen rechteckig gestaltet und hat innen ungefähr die Form einer Rotunde. Der mächtige, mit vergoldetem Akanthusornament verzierte Hochaltar aus Holz seht vor dem freskierten Hochaltar an der Wand und verdeckt diesen. Das Hochaltarbild entstand erst 1823 und wurde in Anpassung an das Kirchenpatrozinium vom freskierten Hochaltar übernommen. Es zeigt die Krönung Mariens durch die Hl. Dreifaltigkeit und trägt die zwischenzeitlich übermalte Signatur Pendl (Franz Ignaz Pendel). Daneben stehen die überlebensgroßen Figuren Hl. Ludwig und Hl. Bonaventura.

Die schlichten Seitenaltäre enthielten früher die Stifterbilder Hl. Lukas und Hl. Anna, heute Geißelung/Verspottung (links) und Kreuzigung (rechts). Die Kanzel und das Chorbogen-Kruzifix stammen aus der Erbauungszeit der Kirche.

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks