Kirche St. Magdalena (Altötting)

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Die Kirche St. Magdalena in Altötting
Das Innere der Kirche St. Magdalena

Die Kirche St. Magdalena ist eine Kirche in Altötting im Landkreis Altötting. Ihr Standort ist am Kapellplatz östlich der Gnadenkapelle.

Geschichte

Die erste Magdalenakirche in Altötting geht auf die Jesuiten zurück, die am 21. Dezember 1591 durch Herzog Wilhelm V. Kloster und Kirche erhielten. Sie bekam ihren Namen nach der heiligen Magdalena, der Namenspatronin der Lieblingstochter des Herzogs.

1697 wurde durch den Jesuitenbruder Thomas Troyer die jetzige, größere Kirche erbaut. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 übernahmen von 1781 bis 1808 die Malteser, von 1841 bis 1873 die Redemptoristen und schließlich am 4. Oktober 1874 die Kapuziner Kirche und Kloster. Die Fassade wurde 1960, die Pforte 1960 und 1973, das Innere 1966 erneuert. Fritz Schlee legte bei der Innenrenovierung das Deckengemälde mit der hl. Magdalena wieder frei.

Beschreibung

Äußeres

Der kurze, einschiffige Bau hat einen kräftigen Achteckturm über dem Chor. Erst 1960 kamen in die Giebelnischen die Statuen der Patrona Bavaria (oben), des hl. Petrus Kanisius (links) und des hl. Laurentius (rechts). Ihr Schöpfer ist Meister Portzy, der auch das Relief des Hauptportals schuf. Ein Bruder-Konrad-Relief von Gierlich aus dem Jahr 1933 bildet den Übergang zur Josefskapelle. An der Nordseite der Kirche führt eine gedeckte Steintreppe zum Kongregationsaal.

Inneres

Im Inneren begleiten emporenbesetzte Flachnischen das Schiff, die im Osten querhausartig ausgreifen. Aus der Zeit der Erbauung stammen noch die Kanzel, die Kommunionbank und die Wangen der Kirchenstühle. Der Hochaltar wurde erst 1795 durch den Salzburger Josef Doppler erbaut. Das Altarbild von Christian Wink aus dem Jahr 1794 zeigt die hl. Magdalena vor dem Kreuze knieend. Im Giebel darüber ist das Malteserkreuz zu sehen.

Die beiden Seitenaltäre stiftete 1712 der kaiserliche Statthalter in Bayern Fürst Karl von Löwenstein, die Bilder schuf Johann Caspar Sing. Das linke Bild zeigt die Vision des hl. Ignatius in La Storta in Rom, das rechte die Taufe eines indischen Fürsten durch den hl. Franz Xaver. Die krautige, starkplastische Stuckdekoration eines unbekannten Meisters zeigt oberitalienischen Charakter.

Die Josefskapelle

Sie wurde 1674 errichtet, nachdem Kurfürst Ferdinand Maria 1664 sein Land Bayern dem Schutz des hl. Josefs feierlich empfohlen hatte. Das Altarbild stellt den hl. Josef auf dem Sterbebett dar. Vier Bilder zeigen den hl. Josef als Retter in letzter Not. Unter dem Altar ruht der Leib des hl. Märtyrers Viktor.

Galerie

Literatur

  • Dr. Franz Xaver Hoedl: Altötting. Führer und Erinnerungsbüchlein für Altöttingpilger, Drittordensverlag Altötting, 1977
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X