Klingenbrunn

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Die katholische Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen

Klingenbrunn ist ein Pfarrdorf in der Gemeinde Spiegelau im Landkreis Freyung-Grafenau. Bis 1959 gab es die Gemeinde Klingenbrunn, bevor sie in Gemeinde Spiegelau umbenannt wurde.

Lage

Der etwa 950 Einwohner zählende Ort liegt in einer Höhenlage von 820 Metern an der Straße zwischen Frauenau und Spiegelau.

Geschichte

Der erste Hinweis auf einen „Cunradus de Chlingenprunne” stammt schon aus dem Jahr 1250. 1395 war Klingenbrunn mit zehn Lehen ein ansehnliches Dorf. Im Bärnsteiner Scharwerksgeldregister findet man 1488 erste Hinweise auf eine Glashütte in Klingenbrunn. Auf der Landkarte des Philipp Apian aus dem Jahr 1568 ist es als Klingenprun eingezeichnet.

Die Besitzer wechselten häufig, bis das gesamte Hüttengut Klingenbrunn 1752 versteigert wurde. 1753 erwarb Christoph Hilz das Hüttengut, das nun im Besitz der Familie Hilz (ab 1806 von Hilz) blieb. 1832 verkaufte Felix von Hilz das Gut Klingenbrunn für 107.000 Gulden an das Königreich Bayern. Der Betrieb in Neuhütte wurde wegen Baufälligkeit eingestellt, der in Althütte noch bis 1839 weitergeführt.

1833 wurde das Forstrevier Klingenbrunn begründet und ein Forsthaus errichtet. 1834 entstand die Gemeinde Klingenbrunn, zu der damals auch Spiegelau gehörte. 1844 erbaute man eine Dorfkapelle. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Klingenbrunn erfolgte am 25. September 1876. Als am 1. September 1890 die Bahnstrecke Zwiesel-Grafenau eröffnet wurde, erhielt auch Klingenbrunn einen Anschluss, allerdings weitab nordöstlich des Ortes in einer Höhenlage von 769 Metern.

1909 wurde Klingenbrunn Expositur, 1921 Pfarrei. An der Stelle der alten Dorfkapelle erbaute Architekt Michael Kurz 1927 die Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen. Einen Kilometer nördlich von Klingenbrunn steht noch eine Fatimakapelle.

Am 14. August 1959 änderte man den Namen der Gemeinde Klingenbrunn in Gemeinde Spiegelau. Seitdem ist Klingenbrunn nur noch ein Gemeindeteilname. 1975 wurde am Bahnhof Klingenbrunn eine Wetterstation eingerichtet.

Viele Wanderwege führen von Klingenbrunn in die Gegend des Großen und Kleinen Rachels oder zum Eschenberg und Wagensonnriegel. Bekannt ist Klingenbrunn auch als vorübergehender Aufenthaltsort des Philosophen Friedrich Nietzsche im Sommer 1876 im Gasthaus Zum Ludwigstein, wo er in einem Brief an seine Schwester enthusiastisch die „selige Stille“ und „der Berge Freiheit“ pries.

Bildung und Erziehung

  • Kindergarten Klingenbrunn

Vereine

  • BRK Sanitätskolonne Klingenbrunn
  • Freiwillige Feuerwehr Klingenbrunn
  • Hessensteinschützen Klingenbrunn
  • Holzhauerverein Klingenbrunn
  • Kath. Frauenbund Klingenbrunn
  • Klingenbrunner Dorfblos`n
  • Krieger- u. Soldatenverein Klingenbrunn
  • Liederkranz Klingenbrunn
  • Schnupfer-Verein Klingenbrunn
  • Taubenverein Klingenbrunn
  • Turn- und Sportverein Klingenbrunn
  • VdK-Ortsverband Klingenbrunn [1]

Literatur

  • Hermann Neumann: Geschichte des Grafenauer Landes, in: Der Landkreis Freyung-Grafenau, Freyung 1982, ISBN 3-87553-1922
  • Franz Mader: Das Bistum Passau gestern und heute, Bischöfliches Ordinariat Passau 1989

Weblinks