Kohlschachten

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Kohlschachten
Alter Bergahorn auf dem Kohlschachten

Der Kohlschachten (bei Seyfert: Kohl-Schachten) ist ein zum Nationalpark Bayerischer Wald gehörender Schachten im niederbayerischen Landkreis Regen.

Lage

Der 7,5 Hektar große Kohlschachten liegt in 1150 Metern Höhe in der Nähe der Landesgrenze nördlich des Moorgebietes Schluttergasse und etwa 500 Meter nordwestlich des Latschensees im Gebiet der Gemeinde Lindberg.

Geschichte

Der Kohlschachten wurde 1733 erstmals erwähnt. Auf einem Plan Mitte des 18. Jahrhunderts ist dieser Schachten unter dem Namen „Kalt-Schachten“ eingezeichnet. Am Westrand, beim Ursprung des „Kohl-Bachels“ befand sich eine Flusshütte der Aschenbrenner des Glashüttengutes Oberzwieselau. Bei der Bestandsaufnahme von 1831 hatte der Schachten noch eine Fläche von 16,0 Hektar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er ebenso wie der benachbarte Große Schachten als Weidekoppel benutzt, d. h. die Waldstiere beweideten nur die Schachtenflächen und nicht auch den umliegenden Wald. Dazu waren beide Weideflächen und zusätzlich rund 16 Hektar Wald, die dazwischen liegen, mit zweifachem Stacheldraht eingezäunt. Der Wald wurde nicht beweidet, da er Moorgebiet war. Alljährlich wurden 100 bis 120 Zentner Kunstdünger gestreut, damit die 30 bis 35 Jungrinder genügend Nahrung fanden. Trotz der Umzäunung beaufsichtigte auch ein Hüter die Herde. Die letzte Beweidung erfolgte vom 10. Juni bis zum 19. August 1961.

Beschreibung

Der Kohlschachten ist der einzige Schachten, der keine sanft geneigte Hanglage hat und nahezu aus einer ebenen Fläche besteht. Er bietet keinerlei Fernsicht und fällt beonders durch seinen bizarren Baumbestand aus urigen, windzerzausten und teilweise umgestürzten Bäumen auf. Forstmeister Horst Helfrich zählte im Herbst 1974 100 Rotbuchen, 41 Bergahorn und 6 Fichten auf dem Kohlschachten.

Literatur

  • Ingeborg Seyfert: Die Schachten des Bayerischen Waldes, Verlag Morsak, Grafenau, 1975, ISBN 3-87553-058-6
  • Walther Zeitler, Konrad Jäger, Reinhold Weinberger: Perlen im Waldmeer. Schachten und Hochmoore im Bayerischen Wald, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, 2. Auflage 1995, ISBN 3-924484-65-1