Konzell

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Konzell
Das Wappen von Konzell


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 588 m
Fläche: 26,76 km²
Einwohner: 1.779 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94357
Vorwahl: 09963
Kfz-Kennzeichen: SR
Website: www.konzell.de
Erster Bürgermeister: Fritz Fuchs (SPD/UB)

Konzell ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Blick auf Konzell
Die Pfarrkirche St. Martin
Der Kirchplatz mit dem Pfarrhof

Lage

Konzell liegt im westlichen Bayerischen Wald, dem Falkensteiner Vorwald inmitten bewaldeter Hügelketten zu beiden Seiten des Menachtales zwischen den Städten Straubing und Cham. Von der Gemeindefläche von 2676 ha sind 1402 ha landwirtschaftliche Fläche (52,4% der Gesamtfläche) und 990 ha Waldfläche (37,0% der Gesamtfläche).

Ortsteile

Die Gemeinde umfasst 59 Ortsteile: Aign, Artlsöd, Auggenbach, Bleichhaus, Blumern, Buchstauden, Burgstadl, Denkzell, Eckstahl, Forsting, Gallner, Geiersberg, Glasbrunn, Gossersdorf, Großhöfling, Großwieden, Gsang, Hadergrub, Hadermühl, Haid, Haiderhof, Hintergrub, Hochfeld, Hochholz, Hof, Hofen, Höllhof, Holzhaus, Ichenberg, Ichendorf, Irlberg, Kasparzell, Kleinbruck, Kleinhöfling, Kleinmenach, Kleinmenhaupten, Kleinwieden, Kölburg, Konzell, Konzell-Süd, Kreut, Kumpfmühl, Kuniskofen, Menhaupten, Pöslasberg, Punzendorf, Reiben, Rettenbach, Riemersdorf, Röhrmühle, Scheibelsried, Sicklasberg, Sonnberg, Stocka, Stockhaus, Streifenau, Viertl, Waldmenach und Weiher.

Geschichte

Conancella wird erstmals um etwa 1100 erwähnt und erneut 1125 als Chonenzella. Im Jahre 1186 bestätigte Pabst Urban III. dem Stift St. Johann in Regensburg Zehentrechte zu Chuncelle. 1225 beschenkte Graf Albert IV. von Bogen das Kloster Oberalteich mit dem Patronatsrecht über die Pfarrei Chundenzelle. Frühester namentlich bekannter Seelsorger war 1372 „her hainrich, pfarrär ze Chunzelle“. Der Ortsname leitet sich von einem Chono oder Chuono her. Über Chuntzel, Contzell und Conzell wurde daraus erst 1796 erstmals Konzell.

Papst Sixtus IV. inkorporierte 1474 die Pfarrei dem Benediktinerkloster Oberalteich. Bis zur Säkularisation betreuten Oberalteicher Patres die Pfarrei. Seither ist Konzell selbstständige Pfarrei.

Nachdem Konzell mit dem Erbe der Grafen von Bogen an die Wittelsbacher gekommen war, übten verschiedene Adelsgeschlechter in der Hofmark Konzell seit dem Spätmittelalter vor Ort Grundherrschaft und Niedergericht aus.

Die Hochgerichtsbarkeit in und um Konzell gehörte zum Hoheitsgebiet der Mitterfelser Gerichte. Ein Mordfall in Konzell war Anlass für das letzte in Mitterfels vollstreckte Todesurteil. 1844 wurde die Frau des Lehrers Hahn erwürgt aufgefunden. Als Schuldige überführte man den Gatten, seine Geliebte und einen Mithelfer. Alle drei verurtelite das Gericht zum Tode, doch König Ludwig I. begnadigte die Geliebte und den Ausführenden der Tat zu lebenslanger Kettenstrafe, nicht aber den Ehemann. Dieser wurde 1847 in Mitterfels öffentlich mit dem Schwert hingerichtet.

Am 5. Dezember 1896 konnte der letzte Abschnitt der Bahnstrecke von Straubing nach Konzell vollendet werden. 1905 erfolgte der Weiterbau nach Miltach in der Oberpfalz. Von dieser Bahnstrecke Straubing-Miltach blieb nur der 1997 eröffnete Radweg Konzell–Miltach.

Bis zum Jahre 1962 war die Gemeindeverwaltung im Schulhaus untergebracht. Beim Umbau des Schulhauses wurde die Gemeindekanzlei in die frühere Posthalterwohnung verlegt. 1977 konnte das von Architekt Max Winter geplante jetzige Rathaus seiner Bestimmung übergeben werden.

1927 brachte den Anschluss der früheren Gemeinde Auggenbach an die Gemeinde Konzell. Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1977 der Ortsteil Ichenberg von der Gemeinde Landorf nach Konzell eingemeindet und am 1. Mai 1978 die Gemeinde Gossersdorf der Gemeinde Konzell angeschlossen. Die Verwaltungsgemeinschaft mit der Nachbargemeinde Rattenberg hatte nur kurze Zeit Bestand.

Der Ortsteil Denkzell wurde im Jahre 1995 als Bundessieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden zum schönsten Dorf Deutschlands gewählt. Im Jahr 2002 erhielt Konzell in diesem Wettbewerb die Goldmedaille auf Landkreisebene.

Gemeindewappen

Das seit 1975 geführte Wappen der Gemeinde Konzell zeigt ein goldenes Mühlrad über schräg gekreuzten Schlüsseln und goldenem Abtstab auf blauem Grund. Das goldene Mühlrad ist das Abzeichen der Familie von Perlaching, die im 16. Jahrhundert die Hofmarksherrschaft in Konzell innehatte. Die beiden klösterlichen Insignien, Schlüssel und Abtstab, weisen auf die besondere Beziehung Konzells zum Kloster Oberalteich hin, das 1225 von den Grafen von Bogen das Patronatsrecht über die Kirche in Konzell übertragen bekam und dies bis 1803 innehatte.

Politik

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister ist Fritz Fuchs (SPD/UB). Er wurde 2014 mit 51,01 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Eugen Schedlbauer (CSU, 48,99 Prozent) gewählt. Sein Vorgänger Michael Kienberger (CSU/Christliche Wählergemeinschaft), der seit 1990 amtierte, stand für eine weitere Kandidatur nicht mehr zur Verfügung.

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Konzell hat 12 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister)

  • CSU/Christliche Wählergemeinschaft: 6 Sitze (+ 1. Bürgermeister)
  • SPD/Unabhängige Bürger: 3 Sitze
  • Unabhängige Wählergemeinschaft: 3 Sitze

Bisherige Bürgermeister

  • um 1838: Georg Obermeier, Aign
  • um 1839: Georg Kienberger, Sicklasberg (Kleinwieden)
  • 1876 - 1881: Josef Höpfl, Artlsöd
  • 1881 - 1898: Johann Feldbauer, Menhaupten
  • 1898 - 1899: Edenhofer
  • 1899 - 1905: Josef Stegbauer, Sicklasberg
  • 1905 - 1909: Alois Stelzl, Streifenau
  • 1909 - 1919: Johann Dachauer, Konzell
  • 1919 - 1924: Heinrich Michl, Konzell
  • 1924 - 1933: Johann Feldbauer, Menhaupten
  • 1933 - 1937: Johann Dachauer, Konzell
  • 1937 - 1941: Wolfgang Baumgartner, Konzell
  • 1942 - 1944: Alois Maurer, Menhaupten
  • 1941 - 1942: Xaver Dietl, Punzendorf
  • 1944 - 1945: Alois Gigler, Punzendorf
  • 1945 - 1952: Xaver Schmucker, Punzendorf
  • 1952 - 1972: Heinrich Schwarzer, Konzell
  • 1972 - 1990: Franz Rackl, Konzell
  • 1990 - 2014: Michael Kienberger, Kleinwieden

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Martin wurde 1740 auf der Grundlage eines gotischen Vorgängerbaus errichtet. Das Jahr 1832 brachte eine Erhöhung des Chores und den Bau einer neuen Sakristei an der Nordseite. Diese wurde bei einer Renovierung in den Jahren 1975 bis 1977 wieder entfernt und durch eine neue Sakristei an der Südwestseite ersetzt. Die Kirche enthält einen Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Der kleine Hochaltar entstand im Stil des Rokoko in der Mitte des 18. Jahrhunderts, die Seitenaltäre sind Werke der Spätrenaissance um 1650.
  • Zwei Jahrmärkte: St. Ulrichsmarkt (Kirta) und Martinimarkt.
  • Erlebnis-Streuobstwiese, Gossersdorf
  • Die Gallnerkirche ist ein beliebtes Wallfahrtsziel und steht auf dem gleichnamigen Berg, dem Gallner.

Tourismus

  • Ferienhotel Baumgartner
  • SPA-Parkhotel Reibener Hof

Ehrenbürger

  • BGR Johannes Baptist Rauscher, Pfarrer in Konzell 1958 bis 1990
  • Wilhelm Helmut Günther, Mitbegründer der Fa. B + K Konzell
  • Heinrich Schwarzer, 1.Bürgermeister 1952 bis 1972
  • Franz Rackl, 1.Bürgermeister 1972 bis 1990
  • Dr. med. Franz Aubele, prakt. Arzt seit 1946, 2.Bürgermeister 1978 bis 1990
  • Herbert Meier, Pfarrer in Konzell von 1990 bis 2002

Bildung und Erziehung

  • Volksschule Konzell (Grundschule). Das Schulgebäude wurde 1997 generalsaniert.
  • Kindergarten Konzell
  • VHS Außenstelle Konzell

Vereine

  • FW Konzell
  • KuSK Konzell-Gossersdorf
  • Sportverein Konzell
  • Radfahrerverein Konzell
  • Weißblau-Königstreu Konzell
  • KLJB Konzell
  • Landfrauen Konzell-Gossersdorf
  • Kath. Frauenbund Konzell
  • Bauernhilfsverein Konzell
  • Bienenzuchtverein Konzell
  • Theater Freunde Konzell
  • Oldtimerfreunde Konzell


Städte und Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen
Wappen Landkreis Straubing-Bogen.png

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