Kriegsende in Niederbayern

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Die bedingungslose Kapitulation Passaus vom 2. Mai 1945.

Das Kriegsende in Niederbayern wurde Ende April 1945 von US-Soldaten eingeläutet. Innerhalb zweier Wochen – vom 24. April bis zum 8. Mai 1945 – besetzten sie das Gebiet zwischen Donau und Inn und bereiteten dem Krieg ein Ende.

Ablauf

Ausgangspunkt Nürnberg

Am 20. April 1945, ausgerechnet an „Führers Geburtstag“, eroberten die Amerikaner die freie Reichsstadt Nürnberg nach harten Gefechten und hielten auf dem Reichsparteitaggelände eine symbolträchtige Truppenparade ab. Es war der letzte schwere Kampf für die Amerikaner vor dem Victory-Day am 8. Mai in Europa. Von hier aus ging es zügig in Richtung Süden auf Regensburg zu.

Aber es gab immer noch teilweise heftigen Widerstand zu überwinden. Bedingungslose Verteidigung war von oben befohlen. Adolf Hitler persönlich hatte noch am 19. März 1945 den Nero-Befehl gegeben. Von dem römischen Kaiser Nero sagt man, dass er befohlen habe, die Stadt Rom anzuzünden, um das Schauspiel des Stadtbrandes zu genießen. Hitler befahl im Nero-Befehl, dem Feind „verbrannte Erde“ zurückzulassen, bevor sich die deutschen Truppen absetzten. Das Vordringen der Amerikaner sollte erschwert werden, wenn deutsche Sprengkommandos wichtige Brücken gesprengt haben.

Mörderisches Ende in Regensburg

In Regensburg sollte es in den allerletzten Stunden vor der Einnahme der Stadt noch zu einem bedeutungsschweren Mord an einem friedliebenden Geistlichen kommen. Der Hingerichtete war Domprediger Johann Meier aus Marklkofen im Vilstal.

Während einer Kundgebung von aufgebrachten Regensburger Bürgern auf dem Moltkeplatz, die sich für eine kampflose Übergabe aussprachen und gegen eine „Verteidigung Regensburgs bis zum Äußersten“ wehrten, bat Johann Meier am 22. April 1945 die Stadt kampflos zu übergeben. Er wurde auf der Stelle verhaftet, vor ein hastig zusammengestelltes Standgericht gebracht und am gleichen Tag wegen Sabotage zum Tode verurteilt. In der Frühe des 24. Aprils wurde der Domprediger öffentlich auf dem Moltkeplatz gehängt. Zeitgleich zu dieser Schandtat machten sich Wehrmacht und SS auf den Weg, um Regensburg zu räumen und weiter südlich neue Stellungen aufzubauen. Regensburg übergab sich schließlich kampflos den Amerikanern.

Rasches Vordringen nach Straubing

Nach der Einnahme Regensburgs lagen vor der US-Army große Teile Niederbayerns offen. Das Gebiet links und rechts der Donau lag nun frei, Straubing war das nächste Ziel. Am 28. April 1945 gegen Mittag nahmen die amerikanischen Truppen die Stadt kampflos ein, nachdem es schon vorher sturmreif bombardiert wurde. Über 500 Tonnen Sprengstoff wurden abgeworfen und in der Stadt zur Explosion gebracht. Am Nachmittag des 29. April 1945 wird auch das eine Stunde entfernte Wallersdorf den amerikanischen Einheiten friedlich übergeben.

Wurden auf dem Vormarsch irgendwo Widerstandsnester ausgemacht, so umgingen die Amerikaner die sich stellenden Hindernisse zunächst, um schneller in Richtung Österreich vordringen zu können. Man befürchtete, dass russische Truppen donauaufwärts kämpfend in die für die Amerikaner vorgesehene Besatzungszone vordringen und die Amerikaner vor vollendete Tatsachen stellen könnten. Im Vertrag von Jalta wurde Anfang Februar 1945 auf der Krim unter den Alliierten zwar bereits die Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen für die Nachkriegszeit beschlossen und ausgehandelt, doch war allen klar, dass Stalin aus einem einmal eroberten Gebiet nicht mehr weichen würde.

Brückenkopf Landau an der Isar

Trotzdem gab es zum Teil in der heimatlichen Region noch schwere Kämpfe. Besonders die Isarlinie mit Landau an der Isar als wichtigem Brückenkopf hatte für die deutschen Militärs in der Endphase des Krieges noch eine große Bedeutung. Hier hoffte man den amerikanischen Vormarsch zum Stehen zu bringen oder zumindest, für einige Tage aufzuhalten. Es könnten sich dann noch viele hohe Militärs und Funktionäre in Richtung Süden und Alpenfestung absetzen. Man hatte eine provisorische Frontlinie zwischen Zeholfing und Mamming aufgebaut, mit Landau als Mittelpunkt. Die Stadt sollte unter allen Umständen verteidigt werden. Die vom Flugplatz Ganacker hierher zurückgewichene Einheit, sowie andere versprengte Landser sollten die Stellung halten – ein irrsinniges Unternehmen. Die Soldatengräber der hier in letzter Sekunde gefallenen blutjungen Männer sind auf dem Landauer Friedhof angelegt.

Siehe auch