Leopold Wilhelm Erzherzog von Österreich

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Leopold Wilhelm Erzherzog von Österreich

Leopold Wilhelm Erzherzog von Österreich (* 5. Januar 1614 in Wiener Neustadt; † 20. November 1662 in Wien) war von 1625 bis 1662 der 62. Bischof von Passau.

Leben und Wirken

Er war der Sohn des Kaisers Ferdinand II. und hatte neben Passau auch die Bischofssitze in Straßburg (ab 1625), Halberstadt (ab 1629), Olmütz (ab 1637) und Breslau (ab 1655) inne. Die Bistümer Passau und Straßburg erhielt Leopold Wilhelm durch Resignation seines Onkels Leopold Erzherzog von Österreich. Er war darüber hinaus auch Hochmeister des Deutschen Ritterordens.

Wie sein Onkel und Vorgänger Leopold war er mehr Staatsmann als Bischof und weilte nur selten in Passau. 1639 wurde er kaiserlicher Generalissimus in Böhmen und 1647 Statthalter der spanischen Niederlande. Er förderte die Jesuiten – die sein Vorgänger 1611/1612 nach Passau geholt hatte – und gründete 1638 das Priesterseminar im heutigen Haus der Staatsbibliothek.

Erzherzog Leopold Wilhelm war der letzte Bischof von Passau, der die Landstände zu einem Landtag einberief. Zu diesem im Jahre 1660 abgehaltenen Landtag erschienen nur noch sechs weltliche Mitglieder sowie das Domkapitel und das Kloster Niedernburg.[1] Wenige Monate nach dem großen Passauer Stadtbrand vom 27. April 1662 ist er in Wien gestorben und wurde dort in der Kaisergruft begraben.

Literatur

  • Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2 (S. 474 f.)
  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 140)

Einzelnachweise

  1. Landstände des Hochstifts Passau