Loiching

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Loiching
Das Wappen von Loiching


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 385 m
Fläche: 38,93 km²
Einwohner: 3.546 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84180
Vorwahl: 08731/08744/08732/08702
Kfz-Kennzeichen: DGF
Website: www.loiching.de
Erster Bürgermeister: Günter Schuster (CSU/PB)

Loiching ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Blick auf Loiching

Lage

Die Gemeinde liegt im niederbayerischen Isartal zwischen Landshut und Dingolfing.

Ortsteile

Ortsteile sind Anzenbrunn, Atzbach, Baiersdorf, Baumgarten, Bergham, Buchet, Deixlerb, Ehrenreith, Erb, Eßig, Feldkirchen, Goben, Göttersdorf, Grafenwald, Gummeringerau, Haindlfing, Heck, Heising, Kronwieden, Krottenthal, Lehen, Loiching, Loichingermoos, Maßendorf, Nußberg, Oberspechtrain, Oberteisbach, Oberwolkersdorf, Oed, Pfeffersberg, Piegendorf, Pischelsdorf, Polling, Rampelsberg, Reinöd, Reit, Staudach, Stemmern, Sterzenreith, Unterspechtrain, Unterwolkersdorf, Wastlmühle, Weigendorf, Wendelskirchen und Wornstorf.

Geschichte

Erste Erkenntnisse von Besiedlung stammen aus der Jungsteinzeit (6000-2000 v. Chr.) in den Bereichen Oberteisbach, Unterweigendorf und Göttersdorf. Siedlungsspuren aus der Bronzezeit (ca. 1800-1200 v.Chr.) wurden zwischen Unterweigendorf und Loiching gefunden. Eine verebnete keltische Viereckschanze (500-15 v. Chr.) wurde südwestlich der Loichinger Kirche entdeckt. Die deutlichste Erinnerung an die Römerzeit stellt die ehemalige B 11, jetzige Staatsstraße, dar. Sie folgt im wesentlichen dem Lauf der alten Römerstraße von Landshut nach Moos. Erkennbar ist sie noch zwischen der Staatsstraße und der Wastlmühle.

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul

Die erste urkundliche Erwähnung Loichings erfolgte am 25. August 885. Kaiser Karl III., genannt "der Dicke", schenkte der Kapelle in Ötting den neunten Teil der Einkünfte aus 21 zum Königsgut gehörenden Ortschaften, darunter "Liuchingan", Loiching. Die Streulage dieser Königsgüter lässt darauf schließen, dass ihre Größe nicht unerheblich gewesen sein dürfte. Vermutlich sind sie aus agilolfingischem Herzogsgut hervorgegangen. Die Tatsache, dass es sich bei Loiching um einen echten Ing-Ort handelt, stützt diese These. Orte dieser Art können in die früheste Besiedlungszeit des altbayerischen Raumes, in das 6. Jahrhundert zurückgeführt werden. Auch Gräberfunde in der Gegend deuten in diese Richtung ( z. B. Loichingermoos, Loiching, Lichtensee). In den Niederaltaicher Jahrbüchern des 11. Jahrhunderts findet sich ein Hinweis auf eine im Jahre 911 bei Loiching gegen die Ungarn stattgefundene Schlacht. In den Monumenta Niederaltacensia wird auf eine Urkunde aus der Zeit um 900 mit dem Namen Spechtrain hingewiesen. In einer Königsurkunde von Heinrich II., ausgestellt 1011 oder 1012, ist vom Gau Sprechtrain die Rede.

Eine Zeitlang gehörte das Gebiet der beiden Altgemeinden Loiching und Weigendorf überwiegend in den Herrschaftsbereich der Grafen von Frontenhausen. Nach deren Aussterben 1226 fiel das Erbe an die Bischöfe und das Domkapitel von Regensburg, dem die Pfarrei Loiching bis ins 19. Jahrhundert inkorporiert war. Ab 1386 kam die weltliche Herrschaft an das Herzogtum Bayern. Als Träger der weltlichen Obrigkeit fungierte das 1386 errichtete Landgericht Teisbach, dann im 19. Jahrhundert das Landgericht Vilsbiburg und ab 1838 das Landgericht Dingolfing. 1852 entstanden die Distriktsgemeinden, dem Geburtsjahr der Landkreise. Aus der Distriktsgemeinde Dingolfing wurde 1919 der Bezirk und 1946 der Landkreis Dingolfing, 1972 durch die Gebietsreform der Landkreis Untere Isar, 1973 umbenannt in Dingolfing-Landau. 1971 schlossen sich Loiching und Weigendorf freiwillig zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Nach einer kurzzeitigen Verwaltungsgemeinschaft mit Niederviehbach (1978-1979) wurde die Gemeinde wieder völlig selbstständig mit Sitz und Namen Loiching.

Über Jahrhunderte hinweg wurde das Leben beeinflusst von der Harmonie oder Disharmonie zwischen weltlicher und geistlicher Obrigkeit, zwischen dem Pfarrer von Loiching und dem Landrichter (Pfleger) von Teisbach. Unterschiedlich waren auch die Bevölkerungs- und Berufsstruktur. Während Teisbach mehr handwerklich-bürgerlich geprägt war, lebte in den ehemaligen Gemeinden Loiching und Weigendorf eine überwiegend landwirtschaftlich orientierte Bevölkerung. In Loiching wiederum war vorherrschend der bäuerliche Mittel- und Kleinbetrieb, mit relativ häufigem Besitzerwechsel. Im Weigendorfer Bereich hingegen fand sich eine ganze Reihe von alteingesessenen Bauern, die zum Teil schon Mitte des 18. Jahrhunderts ihre Höfe in freiem Eigentum besaßen. Insgesamt wurde die Grundherrschaft erst abgelöst 1848. Bis 1907 gab es im Bereich der Altgemeinde Loiching acht Mühlbetriebe.

Gemeindewappen

Seit 1982 führt die Gemeinde ein Wappen. Der Kerbschnitt des Schrägbalkens und die Farben Rot und Silber sind aus dem Wappen der Grafen von Frontenhausen übernommen, die im Mittelalter die Herrschaft Teisbach innehatten, zu der das heutige Gemeindegebiet von Loiching gehörte. Über Bischof Konrad IV. von Regensburg, ein Graf von Frontenhausen, kam die Herrschaft Teisbach durch Erbschaft 1226 an das Hochstift Regensburg, dessen Wappenemblem, ein silberner Schrägbalken in Rot, ebenfalls im Loichinger Gemeindewappen erkennbar ist. Erst 1386 erwarben die bayerischen Herzöge das Gericht Teisbach. Fisch und Schlüssel, die Attribute des heiligen Petrus, sind aus dem Siegel des Regensburger Domkapitels hergeleitet und verweisen zugleich auf das Peter und Paul-Patrozinium der Pfarrkirche von Loiching. Der Fisch und die an Wellen erinnernde Gestaltung des Balkens symbolisieren auch die geografische Lage des Gemeindegebiets beiderseits der Isar.

Politik

Bürgermeister

  • Bei der Kommunalwahl 2014 wurde der bisherige Bürgermeister Günter Schuster (CSU) mit 96,60 % der abgegebenen Stimmen als 1. Bürgermeister wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 59,60 %.

Gemeinderat

Der Gemeiderat hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich aufgrund der Kommunalwahl 2014 wie folgt:

  • CSU: 7 Sitze (+ 1. Bürgermeister) (2008: 6)
  • FWG: 5 Sitze (2008: 5)
  • SPD/FW: 4 Sitze (2008: 3)
  • AB: 0 Sitze (2008: 1)
  • UWG: 0 Sitze (2008: 1)

Sehenswürdigkeiten

  • Wandpfeilerkirche St. Peter und Paul, Mitte 15. Jahrhundert, im Kern 13. Jahrhundert. Sie bildet mit der Allerseelenkapelle (15. Jahrhundert), dem Pfarrhof (1730) und den Wirtschaftsgebäuden ein schönes Ensemble.

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Loiching
  • Kindergarten St. Peter und Paul

Vereine

  • Begräbnisverein
  • BMW F1-Fanclub
  • Brandunterstützungsverein Loiching
  • Eltern-Kind-Gruppen Loiching
  • FF Loiching
  • Gewerbeverein Loiching
  • Kath. Arbeitnehmerbewegung Loiching
  • Kath. Frauenbund Loiching
  • Kath. Landjugend Loiching
  • KSK Loiching
  • Landfrauen Loiching
  • Obst- und Gartenbauverein Loiching
  • Pferde und Pony-Sportgemeinschaft
  • Rüscherlclub Loiching
  • Schützenverein "Felsenberg"
  • Schützenverein "Holzlandler"
  • Schützenverein "Isartaler"
  • Seniorenclub Loiching
  • Spielplatzfreunde Loiching
  • Spielvereinigung Loiching
  • Tennisclub "Blau-Weiß" Loiching


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