Manfred Pilger

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Manfred Pilger (* 19. August 1965 in Jandelsbrunn; † 3. April 2017) war ein Breitenberger Bäckermeister und Unternehmer; er war Gründer und bis zuletzt Chef der Breitenberger Bäckerei Pilger mit zahlreichen Filialen in der Region. Pilger war verheiratet und hatte fünf Kinder.

Leben und Wirken

Geboren wurde Manfred Pilger 1965 in Aßbergerweid nahe Jandelsbrunn. Er erlernte das Bäckerhandwerk in der dortigen Bäckerei Wimmer, als Geselle arbeitete er in der Bäckerei Escherich in Untergriesbach. Nach der Bundeswehr machten sich er und seine spätere Frau Evi am 11. Juni 1987 mit einem Kleinbetrieb selbständig: 2.500 Mark Startkapital hatten die beiden zur Verfügung, und mit dem Geld richteten sie sich im ehemaligen Lebensmittelladen in Breitenberg ein. Die Backstube war zwölf Quadratmeter groß, im Backofen hatten 80 Semmeln Platz.

1989 bekam Manfred Pilger den Meisterbrief. Er und seine Frau, die er am 28. Mai 1988 geheiratet hatte, arbeiteten inzwischen fast Tag und Nacht, um ihre Kunden zufriedenzustellen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Nur drei Jahre nach Gründung ihrer Bäckerei baute das Paar 1990 eine neue Backstube, ein Geschäft und eine Wohnung in der Passauer Straße in Breitenberg. Als wäre die Arbeit nicht genug, fing Manfred Pilger im Jahr 2000 noch was Neues an: Er machte eine Ausbildung zum Bank- und Versicherungskaufmann. Nach Abschluss dieser Ausbildung nahm er sich einen Tag pro Woche Zeit für die Kundenberatung. Auch dieser Berufszweig erblühte unter seiner Ägide und wurde ein voller Erfolg.

Die Pilgers waren stets auf der Suche nach der besten Qualität für ihre Produkte, produzierten im Einklang mit der Natur, kauften keine Fertigprodukte dazu, stellten alles in Handwerksarbeit selbst her. Im Jahr 2009/2010 zog die Bäckerei um in einen Neubau mit großer Backstube, Betrieb, Büroräumen und eigenem Café in Breitenberg.

Manfred Pilger war auch ein Tüftler. So hat er das „Brotwunder“ erfunden, eine Brotschneidemaschine, die er sich patentieren ließ. Die Idee dahinter: Nur in einem großvolumigen Brot kann sich das volle Aroma entwickeln und es bleibt länger frisch. Und um den Kunden mehr frische Brotvielfalt anbieten zu können, können sie sich kleine Mengen Brot von vier unterschiedlichen Sorten gleichzeitig aufschneiden lassen. Und auch damit ließ Manfred Pilger aufhorchen: mit dem Weltrekord im Jahr 1997, als er den längsten Zopf der Welt gebacken hatte; mit den 4.000 Besuchern, die 2007 zum „Pilger-Frühstück“ gekommen waren; und mit dem längsten Baguette der Welt mit Neuburger-Leberkäs belegt im Jahr 2013.

Für sein Lebenswerk, seine Arbeit und seine Produkte wurde Manfred Pilger und seinem Team in der „Genießerbäckerei“ im Jahr 2012 der „Große Preis des Mittelstands“ unter 3.400 Bewerbern verliehen, Passaus Landrat Franz Meyer würdigte damals das Familienunternehmen als „Leuchtturm in der ganzen Wirtschaftsregion“. Zum Zeitpunkt seinen Todes beschäftigte die Bäckerei Pilger rund 200 Mitarbeiter in 21 Filialen in Stadt und Landkreis Passau, im Landkreis Freyung-Grafenau sowie im nahen Oberösterreich. Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Breitenberg.

Pilger galt als Mäzen und Förderer der Vereine, des Sports und der Künste in der Region. Auch er selbst war Mitglied in zahlreichen Vereinen, unter anderem beim Heimat- und Volkstrachtenverein Immergrün Lämmersdorf, beim Krieger- und Soldatenverein Breitenberg, beim Wintersportverein Rastbüchl oder dem Wirtschaftskreis Untergriesbach. Zudem war er Gründungsmitglied im Wirtschaftskreis Breitenberg.

Manfred Pilger starb am 3. April 2017 nach langer Krankheit mit 51 Jahren an Krebs. Die Betroffenheit vom Tod der Unternehmerpersönlichkeit war gewaltig. Pilger wurde unter großer Anteilnahme am 6. April in Breitenberg beerdigt.

Literatur