Marian Pusch

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

P. Marian (Georg Albert) Pusch OSB (* 20. April 1687 in Niederalteich; † 22. Mai 1746 im Kloster Niederaltaich) war ein Benediktiner und seit 1739 Abt von Niederaltaich.

Leben und Wirken

Pusch legte am 30. November 1706 die Profess im Kloster Niederaltaich ab und studierte Philosophie und Theologie an der Universität Salzburg. Am 24. Juni 1713 feierte er seine Primiz. Im Kloster wurde er Bibliothekar, dann Novizenmeister, 1718 Prior und schließlich 1732 Kastner (Wirtschaftsdirektor). 1727 erhielt er den Titel Apostolischer Protonotar.

Am 13. November 1739 wurde Pusch in mehreren Wahlgängen zum Abt von Niederaltaich gewählt. Kurz danach begann der Österreichische Erbfolgekrieg. Um das Kloster zu erhalten, zahlte er dem österreichischen General Bärnklau Anfang 1742 nach und nach 10.700 Gulden Kontributionen, dazu 100 Goldgulden (425 Gulden) Honorar und erkaufte für weitere 205 Gulden und 30 Kreuzer einen Schutzbrief mit Schutzwache. Dessenungeachtet diente das Kloster während des gesamten Krieges immer wieder als Heeresquartier, so war es 1743 15 Wochen Hauptquartier des österreichischen Oberbefehlshabers Prinz Karl.

Immer wieder wurden die umliegenden Ortschaften geplündert, am 19. August 1743 auch trotz Schutzwache die Hofmark Niederaltaich. Am 7. Dezember 1744 erpresste Franz Freiherr von der Trenck weitere 1.000 Gulden Schutzgeld nebst 81 Gulden 45 Kreuzer Exekutionsgeld. Trotz der ständigen Einquartierungen bot Abt Marian auch vielen benachbarten Landleuten in seinem Kloster einen Zufluchtsort.

Von 1742 bis 1745 schrieb er eigenhändig ein Tagebuch über die Kriegsereignisse. Die bayerischen Stände ernannten ihn zum Landstand und verordneten Landsteuerer. 1745 ließ er die abgebrannte Pfarrkirche der Pfarrei Kirchberg wiederaufbauen.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 2. Auflage 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2