Medienzentrum Altötting

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Das neu gestaltete Medienzentrm. (Foto: Willmerdinger)

Das Medienzentrum Altötting hat die Aufgabe, die Schulen und Kindergärten des Landkreises Altötting sowie die Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung mit Medien zu versorgen.

Geschichte

Entwicklung des Medienzentrums

Gegründet 1934 als Bezirkslichtbildstelle, von Josef Dirscherl, einem Lehrer in Garching an der Alz. Er errichtete dort im Schulhaus ein kleines Archiv mit Lichtbildern und Stummfilmen, die von der „Reichsstelle für Film und Lichtbild“ in Berlin herausgebracht wurden. Auch einige Stummfilmgeräte waren schon vorhanden, Die Geldmittel für die Anschaffung von Medien und den Unterhalt dieses Archivs wurden durch Elternbeiträge erbracht.

1937 der erste Umzug als Bezirks-Archiv in die Knabenschule Altötting. Mit dem Ende des Krieges begann langsam eine neue Ära der Bildstelle. Vorerst wurden alle Filme und Diareihen beschlagnahmt und einem Entnazifizierungsprozess unterzogen. Diesem fielen Filme wie zum Beispiel: Kriegsflieger, Seekrieg, Einnahme von Warschau, Mädel im Landjahr, Von einem der Auszog das Fürchten zu lernen, usw. zum Opfer. Schließlich bauten die Amerikaner einen Filmdienst auf, der die Schulen des gesamten Landkreises sowie Jugend- und Erwachsenenverbände monatlich einmal mit Filmen versorgte. Vom Inhalt her befassten sich die Filme in erster Linie mit den Themen Kultur und demokratische Einrichtungen.

Später wurde der Filmdienst in das Kreisjugendamt und in die Kreisbildstelle integriert. Als letzte Vorführer an Schulen fungierte von 1954 bis 1960 das Ehepaar Richard und Carola Brenner. Bereits 1953 gab es den ersten Tonfilm mit Titel „Unsere Straße“. Bei der Übergabe der Bildstelle 1959 an Anton Seitz war der Medienbestand bereits auf 31 Tonfilme, 506 Stummfilme sowie 495 Diaserien angewachsen. In der Zwischenzeit war die Bildstelle in die 1958 neuerbaute Knabenschule in Altötting umgezogen.

Mit der Einstellung des ersten hauptamtlichen Mitarbeiters, Franz Gruber, wurde 1962 ein Film-Vorführdienst durch die Kreisbildstelle eingerichtet. Dies war ein großer Fortschritt, da an den Schulen kaum 16mm-Tonfilmgeräte vorhanden waren. Jetzt konnten einmal monatlich, an jeder Schule des Landkreises, Unterrichtsfilme gezeigt werden. Im Laufe der Zeit beschafften sich die Schulen selbst Tonfilmprojektoren, deren Kauf durch staatliche Zuschüsse wesentlich unterstützt wurde. Deshalb konnte der Filmvorführdienst 1965 eingestellt werden. Um den Medieneinsatz zu intensivieren, richtete man nun einen Medienzustelldienst für die außerhalb der Kreisstadt befindlichen Schulen ein. Dieser wurde erst 1990 wegen Verkauf des Dienst-PKWs und auf Anordnung des Landratsamtes Altötting eingestellt.

1966 war wiederum ein Umzug fällig. Beim Neubau der Staatlichen Realschule in Altötting wurden eigens ebenerdige Räume geschaffen, die sich allerdings 10 Jahre später als zu klein erwiesen. Im Jahre 1975 wurde die Kreisbildstelle erneut verlegt. Diesmal in die sehr schönen und auch genügend großen Räume der Kreissparkasse Altötting in das dritte Obergeschoss. Dort musste man leider wieder ausziehen, weil die Kreissparkasse Eigenbedarf anmeldete. Der nächste Umzug war dann im Mai 1987, in die Georgenstraße 20 in Altötting. Im November 2013 erfolgte dann der letzte Umzug in die Kardinal-Wartenberg-Straße 30 in Altötting, direkt vor dem König-Karlmannn-Gymnasium.

Angebotsentwicklung

Die ersten Medien im Verleih des Medienzentrums (in den Anfängen „Bezirkslichtbildstelle“) waren Lichtbilder und Stummfilme. Bereits 1953 tauchten aber die ersten 16mm-Tonfilme auf. 1965 folgten Tonbänder und Schallplatten, 1970 dann S-8-Arbeitsstreifen, 1975 S-8-Tonfilme und Tonbildreihen, bestehend aus einem Kassettentonband und Dia. 1980 folgten Medienverbunde und 1983 die ersten VHS-Videokassetten. Aber noch eine neue Technik hielt Einzug in die Kreisbildstelle - die Video-Bildplatte. Es wurde ein Abspielgerät sowie 11 Bildplatten angeschafft. Leider konnte sich das System nicht durchsetzen. Die Konkurrenz der Videokassetten war zu stark.

1990 wurde die EDV in Medienverleih, Archivierung und Beratung eingeführt. 1997 wurden die ersten CD-ROMs beschafft und seit 1999 gibt es die DVD. Seit 2000 können Medien online direkt per Internet bestellt und reserviert werden.

Am 23. April 2008 startete der Landkreis Altötting in ein neues Medienzeitalter: BMoD - BildungsMedien on Demand. Das bedeutet, dass Schulmedien - insbesondere Filme - auf Anforderung sofort im Netzwerk der Schule zur Verfügung stehen. Seit 2017 können mehr als 1.000 Filme gestreamt und downgeloadet (live angesehen oder auf den PC heruntergeladen) werden. Seit Anfang 2019 kann zusätzlich in Online-Mediatheken nach tagesaktuellen Medien gesucht werden. Die gefundenen Medien können sofort angesehen werden. Es stehen viele tausend Medien aus öffentlichen und fachlichen Mediatheken zur Verfügung.

Aufgaben

Das Medienzentrum hat die Aufgabe, die Schulen und Kindergärten des Landkreises sowie die Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung mit klassischen und neuen pädagogischen Medien zu versorgen. Es werden Schulungen an den verschiedensten AV-Geräten, Bild- und Filmbearbeitungsprogrammen angeboten, aber auch Einweisungen in das Onlinesystem des Medienzentrums. Die speziell für den Unterricht produzierten klassischen AV-Medien werden als Abhol- und Onlinemedien verliehen.

Aber es haben auch viele neue Medienarten Einzug bei uns gehalten. Dazu zählen zum Beispiel das japanische Erzähltheater Kamishibai mit Erzählschiene, ein Fotokoffer mit acht hochwertigen, einfach zu bedienenden Fotokameras, wie auch Robotik: z. B. Cubroid Bausätze mit den dazugehörigen Tablets-PCs oder Ozubots. Speziell für Grundschulen wurde der EduPen von Stabilo - natürlich mit dem vorprogrammierten Tablett-PC - beschafft.

Der Verleih von Filmen und Geräten sowie die Unterstützung und Beratung in medientechnischen Belangen erfolgt ausschließlich an Berechtigte aus dem Landkreis Altötting.

Öffnungszeiten

  • Montag bis Mittwoch: 13:00 bis 16:00 Uhr

Während der Ferien und Freitags nur nach Anmeldung

Literatur

Weblinks