Moos

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Moos
Das Wappen von Moos


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Höhe: 316 m
Fläche: 32,23 km²
Einwohner: 2.155 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94554
Vorwahl: 09938
Kfz-Kennzeichen: DEG
Website: www.gemeinde-moos.de
Erster Bürgermeister: Hans Jäger (FW)
Das Rathaus in Moos
Die Pfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus im Ortsteil Kurzenisarhofen

Moos ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Sie hat sich mit der Gemeinde Buchhofen zur Verwaltungsgemeinschaft Moos zusammengeschlossen.

Geografie

Lage

Moos liegt etwa vier km südlich der Donau zwischen Plattling und Osterhofen in der ehemaligen Isaraue, worauf sich der Ortsname (Moos = Sumpf) bezieht.

Gliederung

Ortsteile sind Blindmühl, Burgstall, Forstern, Gilsenöd, Grieshaus, Isarmünd, Kugelstatt, Kurzenisarhofen, Langenisarhofen, Maxmühle, Moos, Niederleiten, Obermoos, Sammern und Schmiedhof.

Wappen

Die Gemeinde führt seit 1952 ein eigenes Wappen. Der grüne Dreiberg stammt aus dem Wappen der Benediktinerabtei Niederaltaich, die Zinnenmauer aus dem Wappen der Grafen von Preysing. Beide waren über lange Zeit prägend für die Geschichte des Gemeindegebiets.

Siehe Hauptartikel: Wappen (Moos)

Geschichte

Die bislang ältesten Spuren sind eine von zwei Gräben umschlossene Siedlung der mittleren Jungsteinzeit, die 1979 auf einem Luftbildflug entdeckt und in den Jahren 1986 und 1988 von der Kreisarchäologie Deggendorf zu einem kleinen Teil archäologisch erforscht wurde. Sie gehört dem Südostbayerischen Mittelneolithikum an, einer Kulturerscheinung, die bereits um 4500 v. Chr. endet und sich besonders durch die aus dem Osten inspirierten großen Kreisgrabenanlagen manifestiert. Im Bereich der jungsteinzeitlichen Siedlung kam auch eine kleine Gruppe von sechs Körpergräbern der mittleren Latènezeit, das heißt von etwa 500 v. Chr. bis zum Beginn der römischen Herrschaft andauernden keltischen Zeit, zum Vorschein. Die Gräber von Moos datieren in das dritte Jahrhundert v. Chr. und repräsentieren einen in diesem Raum bis heute nur wenig erforschten Kulturabschnitt.

Seine Entstehung verdankt Moos wohl ausschließlich der Anlage eines befestigten Herrensitzes. Anfangs des 12. Jahrhunderts gab es hier viele befestigte Sitze, deren Inhaber mit wenigen Ausnahmen nicht freie Herren waren, sondern abhängige Dienstleute im Dienste der weltlichen und geistlichen Herren. In Moos saßen ursprünglich Ministerialen des Klosters Niederaltaich.

Die Grafen von Bogen begannen schon im 11. Jahrhundert ihre Machtstellung im Donauraum aufzubauen und waren bis zu ihrem Aussterben 1242 die beherrschende politische Größe im Umland. Einen Ministerialen, der sich nach Moos nannte und im Dienst der Grafen von Bogen stand, treffen wir zum ersten Male 1207 in einer Urkunde des Klosters Niederaltaich. Hier unterzeichnete ein Ebo de Palude (= de Moos) mit anderen Personen eine Urkunde, in der es um den Ersatz für die Schäden, die dem Kloster durch den Grafen Albert von Bogen 1207 zugefügt worden sind ging. Ein Burgstall (Schlosshügel) zwischen Sammern und Forstern, der sich noch heute sichtbar aus dem Umland erhebt, könnte der Sitz dieses Ebo von Moos gewesen.

Nachdem Albert Graf von Bogen am 15. Januar 1242 als letzter seines Geschlechts verstarb, konnte man seine beiden räuberischen Gehilfen Albert und Wernhard von Moos festnehmen. Für ihre Verbrechen wurden sie am 27. Januar 1242 in Hengersberg auf dem Marktplatz öffentlich hingerichtet. Es war selbstverständlich, dass das Kloster Niederaltaich Burgen in seiner Nachbarschaft, von denen Gefahr ausging, unschädlich machen wollte. Aber erst 1270, als der Mooser Besitz durch Tausch in die Hände des Klosters Niederaltaich kam, ließ es den befestigten Edelsitz schleifen. Das Gebiet wurde jetzt als Lehen an eigene Gefolgsleute vergeben.

Rund 100 Jahre nach der Zerstörung der Burganlage hört man wieder etwas über einen Herrensitz in Moos. Die Aichberger waren 1340 durch Kauf in den Besitz von Moos gelangt und hatten schon mindestens 100 Jahre vorher zu den Lehensmännern von Niederaltaich gezählt. Die Gesinnung dieser Familie und vor allem die völlig veränderten Zeitverhältnisse, die eine Wiederkehr früherer Gefahren für das Kloster unmöglich machten, werden den Abt von Niederaltaich bewogen haben, als Lehensherr den Wiederaufbau der Burg zu gestatten.

Im Frühsommer 1504 drangen die Pfälzischen Truppen während des Landshuter Erbfolgekrieges in die Mauern der Wasserburg Moos, legten den Burgwart in Fesseln, raubten alles, was sie rauben konnten und steckten die Burg in Brand. Auch ein großer Teil der Ortschaft fiel dem Feuer zum Opfer, noch 16 Jahre später waren einzelne Häuser zerstört. 1520 war das Schloss wieder aufgebaut mit vier ganzen Türmen und drei Halbtürmen, einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben. Die Aichberger herrschten fast 200 Jahre (1340 bis 1511): Sie waren ein tüchtiges, mächtiges und reiches Geschlecht.

Der bayerische Geograph Philipp Apian bezeichnete im 16. Jahrhundert das Schloss als eine arx splendida (eine prächtige Burg). Und so blieb es bis zum 15. Mai 1619; als an diesem Tag um 7 Uhr früh ein einfältiger Mensch wie die Bauinschrift im Schlosshof meldet, das Uhrwerk im Schlossturm ausbrennen wollte. Dabei entstand ein großer Brand, der fast den halben Teil des Schlosses samt der St. Georgskapelle einäscherte.

Vom Wiederaufbau meldet die gleiche Bauinschrift, Herr Johann Warmund von Preysing (1567-1648) habe all das wiederum repariert und zwar diesen vorderen Stock samt den Ecktürmen und der St. Georgskapelle von Grund auf erbaut, die anderen 3 Teile um einen Gaden (Stockwerk) erhöht, inwendig erweitert verbessert und in diese Gestalt gebracht, dann auch den Turm im äußeren Maierhof samt den Bräuhaus, allen Städeln und Stallungen von Neuem erbaut. Die Preysings waren von 1568 bis 1940 die Herren auf Schloss Moos.

Die Gemeinde

Aus der Hofmark Moos ging die gleichnamige Gemeinde hervor. Sie wurde 1838 vom Landgericht Deggendorf abgetrennt und dem neu errichteten Landgericht Osterhofen zugewiesen. Mit Bildung der Bezirksämter gehörte sie zum Bezirksamt Vilshofen, später Landkreis Vilshofen. Ortsteile der Gemeinde waren Burgstall, Forstern, Grieshaus, Isarmünd, Kugelstatt, Kurzenisarhofen, Moos, Maxmühle, Niederleithen, Obermoos und Sammern. Die Gebietsreform brachte 1978 die Eingliederung der bis dahin selbstständigen Gemeinde Langenisarhofen.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Hans Jäger (Freie Wähler) seit 2002. Er wurde zuletzt 2014 mit 63,03 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Mitbewerber Rudi Lerndorfer (CSU, 36,97 Prozent) wiedergewählt.
  • 2. Bürgermeister ist Josef Achatz (CSU).

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich wie folgt:

  • CSU: 6 Sitze (2008: 7)
  • Freie Wählergemeinschaft Hengersberg-Altenufer: 5 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 5)
  • Junge Liste: 2 Sitze (2008: 1)
  • SPD: 1 Sitz (2008: 1)

Sehenswürdigkeiten

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Moos
  • Gemeindekindergarten Moos

Vereine

  • FC Moos
  • Kath. Landjugend Moos / Langenisarhofen
  • Altschützengesellschaft Moos
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Moos / Langenisarhofen
  • RK Moos / Langenisarhofen
  • Freiwillige Feuerwehr Moos
  • Tennisclub Moos
  • Reit- und Fahrverein Moos
  • VDK Moos
  • Singgemeinschaft Moos
  • Theatergruppe Moos
  • Gartenbauverein Moos / Langenisarhofen
  • Gebrauchshundeverein Moos
  • EC Arcobräu Moos
  • Kulturverein Moos e.V.
  • Josefiverein
  • FC Moos Fanclub
  • AH Moos
  • Kirchenchor Isarhofen
  • Schlosswirtschaft-Kegler
  • d´Huadara
  • Kinderchor Moos
  • Mutter - Kind Gruppe
  • Ministranten Moos
  • MiB Moos in Bewegung e.V.
  • Arco Bulls
  • Jagdgenossenschaft Moos
  • Da oid Stammtisch
  • Bierschtler
  • Junge Liste Ortsverband Moos
  • Junge Union Ortsverband Moos
  • CSU Ortsverband Moos
  • SPD Ortsverein Moos
  • FW Gemeinschaft Moos
  • Freiwillige Feuerwehr Langenisarhofen
  • Katholischer Frauenbund Isarhofen
  • Christlicher Mütterverein Isarhofen
  • Schützenverein Grafenmühle
  • Ballonfahrerverein Ostbayern
  • Jagdgenossenschaft Langenisarhofen

Literatur

  • Franziska Jungmann-Stadler: Landkreis Vilshofen. Der historische Raum der Landgerichte Vilshofen und Osterhofen. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band IXXX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1972, ISBN 3-7696-9875-4 (Digitalisat).

Weiterführende Publikationen

  • Johannes Molitor (Hrsg.): Moos in Niederbayern. Ein Heimatbuch. Deggendorf 2007


Städte und Gemeinden im Landkreis Deggendorf
Wappen Landkreis Deggendorf.png

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