Innviertel
Dieser Artikel behandelt die oberösterreichische Region „Innviertel“. Für das gleichnamige Passauer Wohnviertel klicken Sie bitte hier! |
Das Innviertel gehört nicht mehr zum Erfassungsgebiet des RegioWikis.
Aufgrund der großen historischen und kulturellen Verbindungen soll hier aber dennoch ein grundlegender Überblick gegeben werden.
Das Innviertel (amtlich Innkreis, ursprünglich Innbaiern) ist eines der vier Viertel Oberösterreichs. Es grenzt im Nordwesten an Oberbayern, im Norden an Niederbayern, im Nordosten an das Mühlviertel, im Südosten an das Hausruckviertel und im Südwesten an Salzburg. Die fruchtbare, dichtbesiedelte Hügellandschaft des Alpenvorlands ist ein uraltes Siedlungsgebiet, in dem Römer, Kelten, Illyrer, und Germanen heimisch geworden sind. Bis heute sind viele Merkmale der langen Zugehörigkeit des Gebietes zu Bayern erhalten geblieben.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Das Innviertel umfasst die Bezirke:
- Braunau am Inn
- Ried im Innkreis
- Schärding
Die Gesamtfläche des Innviertels beträgt etwa 2.250 Quadratkilometer bei rund 200.000 Einwohnern.
Bezug zu Niederbayern
Das Innviertel und Niederbayern sind historisch wie kulturell stark miteinander verflochten. Immerhin war das Gebiet des heutigen Innviertels seit dem 6. Jahrhundert bis zum Bayerischen Erbfolgekrieg als Innbaiern ein Teil von Bayern. Im Spanischen Erbfolgekrieg bildete es ein Zentrum des bayerischen Widerstandes gegen die österreichische Besatzung. Erst mit dem Frieden von Teschen kam es 1780 zu Oberösterreich.
Aufgrund des Wiener Friedens von 1809 ergriff Bayern 1810 noch einmal Besitz vom Innviertel. Es wurde zusammen mit Teilen des Hausruckviertels dem bayerischen Unterdonaukreis zugewiesen. 1811 wurden auch die in diesem Gebiet liegenden Pfarreien von der Diözese Linz abgetrennt und dem Bistum Passau zugewiesen. Erst im Münchener Vertrag von 14. April 1816 trat Bayern das Innviertel mit den angrenzenden Teilen des Hausruckviertels zum 1. Mai 1816 endgültig an Österreich ab. Kirchlich übernahm auch das Bistum Linz am 1. Juli 1816 die entsprechenden Gebiete wieder vom Bistum Passau.
Die gemeinsame Geschichte der ganzen Region spiegelt schließlich unter anderem der Begriff „Ostbaiern“ wider, der neben dem Innviertel und anderen Teilen Oberösterreichs auch Niederbayern, die Oberpfalz und Südböhmen mit einschließt. Darauf beruft sich auch einer der größten historischen Vereine der Region, der Verein für Ostbairische Heimatforschung mit Sitz in Passau sowie das damit verbundene Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen der Universität Passau.
Weblinks
Literatur
- Herbert W. Wurster: 1816: Das Innviertel wird definitiv österreichisch. In: Heimatglocken Nr. 160, Der Bayerwald-Bote vom 13.07.2016 (S. 35)