Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach

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Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach

Dr. Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach (* 14. November 1775 in Hainichen bei Jena; † 29. Mai 1833 in Frankfurt am Main) war ein Jurist und Professor an der Universität Landshut.

Leben und Wirken

Feuerbach verbrachte die Kindheit in Frankfurt am Main, wo sein Vater Johann Anselm Feuerbach als Advokat arbeitete. Nach dem Gymnasium studierte er ab 1792 an der Universität Jena Philosophie, dann die Rechte. 1795 Doktor der Philosophie, wurde er mit einer Untersuchung über das Verbrechen des Hochverrats (Erfurt 1798) ehrenvoll habilitiert und lehrte anschließend als Privatdozent. 1799 promovierte er zum Doktor der Rechte.

1801 erhielt er an der Universität von Jena eine außerordentliche Professur der Rechte und bald darauf die ordentliche Professur des Lehnrechts. 1802 folgte er dem Ruf der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1804 wechselte er an die Universität Landshut, wo er den Auftrag bekam, den Entwurf zu einem bayerischen Strafgesetzbuch auszuarbeiten. Bereits 1805 wurde er auf Betreiben von Minister Montgelas als Geheimer Referendar in das Ministerialjustiz- und Polizeidepartement nach München versetzt, 1806 dort ordentliches Mitglied und 1808 zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt. Auf ihn geht das 1813 genehmigte Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern zurück.

1813 geadelt, wurde er 1814 zweiter Präsidenten des Appellationsgerichts in Bamberg, 1817 erster Präsident des Appellationsgerichts für den Rezatkreis in Ansbach und 1821 Wirklicher Staatsrat. Feuerbach, der als Begründer der modernen deutschen Strafrechtslehre gilt, trat auch als als Obervormund und Gönner des Findlings Kaspar Hauser hervor, über den er 1832 das Buch Kaspar Hauser. Beispiel eines Verbrechens am Seelenleben des Menschen veröffentlichte. Darin vermutete er, dass Hauser dem badischen Prinzentum entstamme. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls und ist auf dem Frankfurter Hauptfriedhof bestattet. Bald entstand das Gerücht, dass er wegen seines Eintretens für Kaspar Hauser vergiftet worden sei. In Landshut ist die Feuerbachstraße nach ihm benannt.

Weblinks