Petrus Goslawitz

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Petrus Goslawitz, Holzschnitt von 1565/66

Petrus Goslawitz (* unbekannt; † 1. Mai 1280 in Tulln) war von 1265 bis 1280 der 39. Bischof von Passau.

Leben und Wirken

In den Jahren 1257 bis 1264 war Petrus Domherr zu Breslau sowie Hofmeister des Prinzen Wladislaw von Schlesien. Zusammen mit ihm studierte er in Padua, wo er den akademischen Grad eines Magisters erlangte. 1265 folgte die Wahl zum Bischof von Passau. Dafür hatte ihn vermutlich König Premysl Ottokar von Böhmen empfohlen, der jedoch ein Jahr später – aufgrund Streitigkeiten mit Herzog Heinrich XIII. von Bayern – die Stadt Passau besetzen ließ. In der Folge vermittelte Petrus zwischen den beiden und erreichte einen Frieden.

Im Mai 1267 nahm Petrus gemeinsam mit den Bischöfen von Prag, Freising und Regensburg und anderen hohen kirchlichen Würdenträgern an einer einer Synode in Wien. Dort wurde unter anderem eine Reform des Zinswesens, als auch neue Verordnungen über das Zusammenleben zwischen Christen und Juden beschlossen.

Am 11. Juni des gleichen Jahres reiste Petrus nach Salzburg, wo er seinem alten Freund Prinz Wladislaw die Priester- und die Bischofsweihe erteilte. 1274 berief er eine Diözesansynode in Passau ein und nahm im Oktober an einer Provinzialsynode in Salzburg teil, welche die Beschlüsse von Wien erweiterte und bekräftigte.

Während seiner Amtszeit ließ Petrus in Passau die erste Donaubrücke errichten.

Nach seinem Tod am 1. Mai 1280 im Pfarrhof Tulln wurde sein Leichnam nach Passau überführt.

Literatur

  • Werner Hechberger: Der Sturz des Bischofs Rüdiger von Passau und der Elekt Konrad. In: Ostbairische Grenzmarken XXXIX, Passau 1997 (S. 27-44)