Pfarrkirche Hinterschmiding

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Die Pfarrkirche Auferstehung Christi

Die Pfarrkirche Auferstehung Christi in der Gemeinde Hinterschmiding im Landkreis Freyung-Grafenau feierte 2010 ihren 40. Geburtstag.

Geschichte

Bis 1928 mussten die gläubigen Gemeindebürger an den Sonn- und Feiertagen bis nach Freyung gehen, um am Gottesdienst teil zu nehmen. Zwar nahmen die frommen Hinterschmidinger den Weg klaglos auf sich, eine eigene Kirche wäre ihnen aber doch lieber gewesen. Ab 1925 machten sie sich deshalb für eine eigene Kirche stark. Die Entscheidung fiel im Jahr 1927. In fast einwöchiger Klausur hielten die Hinterschmidinger in der Scheune des Bauern Severin Dankesreiter eine „Volksmission“ ab und beschlossen den Bau der Kirche.

Nachdem sie die Genehmigung erhalten hatten und Johann und Maria Raab den Grund an die Kapellenstiftung geschenkt hatten, begann noch im selben Jahr der Bau. Am 8. August 1928 konnte die neue Schulkapelle eingeweiht werden. Der Turm mit Zwiebelkuppel folgte in den Jahren 1935/36. Prompt wurde die Gemeinde 1937 zur Expositur mit 773 Seelen und bekam mit Heinrich Immerfall ihren ersten eigenen Seelsorger. Der kümmerte sich so fleißig um seine Schäfchen, dass er seinem Nachfolger Herbert Kessler eine schwere Aufgabe hinterließ, als er 1963 seinen Abschied nahm. Kessler musste nun für die 1964 zur Pfarrei erhobenen Expositur eine Pfarrkirche bauen, da die alte Schulkapelle zu klein für die Gläubigengemeinschaft geworden war. Unter der Leitung des Triumvirats um Pfarrer Kessler, Bürgermeister Josef Stadler und Regierungsbaumeister Hans Beckers als Architekt arbeitete der neu gegründete Kirchenbauverein hartnäckig an der Umsetzung der Pläne. Im Frühjahr 1969 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Den ersten Gottesdienst feierte die Gemeinde am 22. November 1970 in ihrem neuen Gotteshaus.

Für die alte Schulkapelle war nun kein Platz mehr. Sie musste für Kirchplatz, Kirchturm, Leichenhalle und Friedhofsmauer weichen. Die Weihe erhielt die neue Pfarrkirche dann am 3. Oktober 1971. Ein Jahr später bekam sie ihre Orgel. Seitdem dient sie den Gläubigen in Hinterschmiding als neue Heimat. Neben der interessanten architektonischen Gestaltung haben sich die Verantwortlichen vor allem bei der Innenausstattung ins Zeug gelegt. Bildhauer Leopold Hafner hat den Altar, den Ambo, die Sedilien, den Tabernakel, den Marienbildrahmen und das Kreuz geschaffen. Eine Besonderheit ist das Marienbild, das aus Saloniki stammt und in den Wirren des Krieges seinen Weg nach Hinterschmiding fand. Den Kreuzweg fertigte 1970 der Passauer Maler Fritz Kruspersky und für die Orgel zeichnete der Passauer Orgelbaumeister Ludwig Eisenbarth verantwortlich. Seit Pfarrer Dr. Michael Gnan bei seinem Amtsantritt vor sieben Jahren auch noch eine spezielle zweiregistrige kleine Chororgel mitbrachte, ist die Kirche außerdem die einzige Pfarrkirche im Bistum mit zwei Orgeln und zudem zum Spielen von Stücken Antonio Solers befähigt, die nur auf wenigen Orgeln gespielt werden können.

Schäden

Über die Jahre hatten sich schwere Schäden am Dach bemerkbar gemacht, die Wasser in die Kirche eindringen ließen.

Sanierung

Eine Sanierung der Kirche war 2008 schließlich unumgänglich - und die ging ins Geld. Schon allein die Beseitigung der alten, schwer umweltbelastenden Schindeln, war eine teure Angelegenheit. Auch das neue Kupferdach war nicht billig, der Kupferpreis zum damaligen Zeitpunkt auf einem Höchststand. Dennoch musste zunächst das Kirchenschiff und anschließend der Turm saniert werden. Dabei wiederum wurden einige Rostschäden bemerkt, die ebenfalls umgehend beseitigt werden mussten. Andere Baumaßnahmen, wie beispielsweise die Erneuerung des Blitzschutzes wurden gleich in einem Schwung mitgemacht. So standen am Ende Baukosten von rund 320 000 Euro zu Buche, 104 000 Euro musste die Kirche selbst tragen. Nur durch die Mitarbeit der Gemeindemitglieder war der Betrag zu stemmen. So halfen etwa die Landwirte mit ihren Geräten bei Hub- und Baggerarbeiten.

Literatur