Reschbach

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Der kanalisierte Reschbach, bevor er in den Wildbach übergeht. Foto: Schörnach
Der junge Reschbach nördlich von Finsterau

Der Reschbach (auch Reschwasser genannt) ist ein 22,82 Kilometer langer Bach im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau im Bayerischen Wald.

Verlauf

Der Reschbach hat seinen Ursprung an der tschechischen Grenze zwischen Černá hora und Stráž nördlich von Finsterau. Kurz nach der Landesgrenze wird er zur Reschbachklause aufgestaut. Er fließt dann nach Süden westlich an Finsterau und Mauth vorbei, wobei er über eine längere Strecke die Grenze zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Naturpark Bayerischer Wald] bildet. Unterhalb von Schönbrunn am Lusen wird er zum Reschbachsee aufgestaut und bei Bierhütte von der Bundesstraße 533 überquert. Bei Freyung unmittelbar vor der Buchberger Leite vereint er sich mit dem Saußbach zur Wolfsteiner Ohe, einem Nebenfluss der Ilz. Letztendlich mündet er in der Donau und somit im Schwarzen Meer. Er misst eine Länge von rund 20 Kilometern.

Arbeiten am Reschbach

Kanalisierung

Im Jahr 2009 begann die Nationalparkverwaltung am Reschbach mit der länger geplanten, vom Verein Pro-Nationalpark Freyung-Grafenau gewünschten Renaturierung des Bachlaufes. Auf einer Länge von 800 Metern wurde das Beschlacht, die Holzverbauungen aus der Zeit der Trift, sowie die bis an das Wasser reichenden Fichtenbestände mit dem Harvester entfernt.Durch die Renaturierungsmaßnahme soll, so die Absicht der Nationalparkverwaltung und des unterstützenden Vereins Pro-Nationalpark Freyung-Grafenau, an der ostwärtigen Grenze des Parks wieder ein frei fließender, natürlicher Bachabschnitt entstehen. Hatten die Eingriffe zunächst deutliche Spuren hinterlassen, sind diese heute nicht mehr erkennbar. Aus dem begradigten Abschnitt entwickelt sich ein natürlicher Bachlauf mit Kies- und Sandbänken, sowie einer einzigartigen Flora und Fauna.

Uschi, Max Greiner und Heinrich Vierlinger am Beginn des renaturierten Bachverlaufes.Foto: Schörnich

Kritik am Umbau

Die Kritiker zeigten kein Verständnis. Warum man mit Baggern eine intakte Natur in eine renaturierte umfunktioniert, war für sie nicht nachvollziehbar. Die Anlieger befürchteten Überschwemmungen ihrer Grundstücke. Der Vorsitzende des Vereins, Max Greiner ist dagegen überzeugt, dass gerade durch den Umbau die Hochwassergefahr gemildert werden könne. Durch Ausleitungen wird der Druck von den linksseitig liegenden Fichtenanpflanzungen genommen. Der Bach bekommt mehr Raum. Durch Querschwellen, Sand- und Kiesbänke verringert sich seine Fließgeschwindigkeit. Dabei sind nach Greiners Einschätzung die Kiesablagerungen ideale Laichplätze für Fische. Bei der Überschwemmung der Wiesen werden Nährstoffe abgelagert, eine Entsäuerung findet statt.

Renaturierung

Artenvielfalt im Gewässer

Die bis zum Bachrand gepflanzten Fichten wurden abgeholzt. Der Wasserlauf lag durch die dichten Nadelhölzer teilweise völlig im Dunkeln. Aufgrund dessen wurde nur der Lebensraum der Kleinlebewesen weiterhin bewahrt. Greiner glaubt, allmählich könne wieder eine Artenvielfalt im Bach entstehen. Das ist die Voraussetzung für die Ansiedlung der Forelle. Sie ernährt sich von Wasser-, Flügelinsekten und Krebstieren. Mit dem Wiederaufleben der Fische findet auch der Fischotter Nahrung. Die Feucht- und Auwiesen sind mit ihren Tümpeln, den Amphibien und Insekten ein idealer Lebensraum für den Schwarzstorch. Im Sumava-Nationalpark sind bereits einige Paare heimisch geworden.

Natürliches Flußbett

Max Greiner schätzt, dass die Renaturierungsmaßnahme erst nach weiteren zehn Jahren abgeschlossen ist. Auf rund drei Kilometer soll das Gewässer in Zukunft wieder in einem natürlichen Bett fließen. Der Nutz- geht dann im wahrsten Sinne fließend in den Wildbach über. Der „neue“ Bach entsteht nicht am Reißbrett. Die ersten, positiven Effekte werden erst mit der Zeit eintreten. Bis dahin bleibt das negative Bild der Kritik zum Flussumbau bestehen.

Literatur