Rosina Obermüller

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Rosina Obermüller, meist nur Rosl oder Rosi, (* 3. Juni 1898 in Ruderting; † 31. Oktober 1994 ebd.) war eine Rudertinger Magd, die ihr Leben in den Dienst der Allgemeinheit stellte. Sie ist Namensgeberin der Rosi-Obermüller-Straße.

Leben und Wirken

Rosina wurde am 3. Juni 1898 in Ruderting-Ebental geboren. Der intelligenten Tochter des Steinhauers Kaspar Obermüller und seiner Frau Maria, geborene Neumeier, war seinerzeit eine höhere Schulbildung unmöglich. Obermüller arbeitete als Bauernmagd und übernahm von der Mutter deren Geschäft als Bötin und Eierhändlerin. Ohne Einnahmen blieben ihre Sozialdienste, weil sie nach Auftrag Jesu in der „Bergpredigt“ handelte. Obermüller stand damit für andere, wie zum Beispiel für ihre Schwester Nannerl (1900-1971), die Nachbarschaftshilfe in allen Variationen ausübten. Rosina Obermüllers Einsatz glich dem ihrer Mutter, übertraf sie aber nicht, wie Rosi selbst sagte. Sie besuchte und pflegte von Jugend auf Kranke und Wöchnerinnen, betreute Sterbende und Tote, war Trösterin und Beraterin, hörte zu und hielt ihre Haustür Tag und Nacht für Hilfesuchende offen. Rosina Obermüller repräsentiert ihre Generation, die ab 1922 die heutige Kirche St. Josef mit kostenlosem Arbeitseinsatz erbaut hat.

Jahrzehntelang radelte Rosina Obermüller mit der Schubkarre zum Passauer Wochenmarkt und war über die Grenzen Rudertings hinaus bekannt. Sie hielt sich nicht bei Klatsch und Tratsch auf, sondern öffnete Augen, Ohren, Hände und Herz für die Nöte der Mitmenschen. Sie behielt ihren frohen Sinn und sah sich vom Herrgott auf den Platz im Leben gestellt, den sie vorbildlich erfüllte. Sie starb am 31. Oktober 1994 in der Schmiedgasse in Ruderting.

1997 wurde Rosina Obermüllers Leben im Buch „Welthimmel“ beschrieben. 2014 wurde die Rosi-Obermüller-Straße in Ruderting nach ihr benannt.

Literatur

  • Eva Maria Öttl: Welthimmel. Die Lebensbeschreibung der Rosina Obermüller. Ruderting 1997

Weblinks