Rudolf Kusser

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Rudolf Kusser

Rudolf Kusser (* 7. August 1926; † 19. Juli 2014) war ein niederbayerischer Unternehmer, der über Jahrzehnte das Wirtschaftsleben in den Märkten Jahrdorf und Hauzenberg und später in der Stadt Hauzenberg geprägt hat.

Leben und Wirken

Wie viele Unternehmer der „Gründergeneration“ nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Rudolf Kusser sein Werk aus dem Nichts: Im Alter von gerade einmal 24 Jahren fing er 1950 mit einem Faser- und Rundholzhandel an. Er kaufte ein Grundstück am Hauzenberger Bahnhof und baute dort ein Sägewerk. 1952 kam ein Sperrholzwerk dazu, 1958 eine Türenfabrik. Innerhalb von sechs Jahren hatte er 450 industrielle Arbeitsplätze in Hauzenberg geschaffen, war damit der größte Arbeitgeber in der Region. Unermüdlich plante und arbeitete er, um die Verfahren effizienter zu machen. So baute er 1960 das Spanplattenwerk, um so den Holzabfall zu verwerten.

Die Kusser-Holzwerke waren in ganz Bayern bekannt, trugen den Namen des Marktes und der späteren Stadt Hauzenberg weit aus dem Bayerischen Wald hinaus. Einen Höhepunkt erlebte Kusser schon im Alter von 44 Jahren. Für seine Verdienste um die heimatliche Wirtschaft, für Arbeitsplätze und sein soziales Engagement sowie sein Hilfsbereitschaft verlieh ihm der damalige Markt Hauzenberg am 4. November 1970 die Ehrenbürgerwürde. Die Ehrung feierte man zusammen mit der Eröffnung des neuen Spanplattenwerks. Zuvor hatte man alle Betriebsanlagen auf Vordermann gebracht. Ein halbes Jahr später, am 30. April 1971, folgte die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Jahrdorf.

Im Jahr 1971 wurden 200.000 Kubikmeter Holz aus dem In- und Ausland bei Kusser verarbeitet, davon 20.000 Kubikmeter aus Afrika. 12.000 Tonnen Leim brauchte man im Jahr, um die Sperrholzplatten, Spanplatten und Türen zu fertigen, 120.000 Quadratmeter Spanplatten stellte man pro Jahr her.

Über Jahrzehnte konnte sich das Unternehmen in einem schwierigen Geschäftsumfeld mit gewaltigen Preisschwankungen für die Rohstoffe und einem mörderischen Konkurrenzkampf behaupten, dank seines unermüdlichen Besitzers. 1976 musste Kusser einen geschäftlichen Rückschlag hinnehmen mit dem Konkurs der Holzwerke in Wilhelmshaven, die er drei Jahre zuvor übernommen hatte. In den Konkurs war er im hohen Norden deshalb gegangen, um seine Werke in Hauzenberg zu schützen. Dies gelang noch einige Zeit, bevor Ende der 1970er auch die Holzwerke in Hauzenberg in Turbulenzen gerieten. Am Ende stand der Konkurs. Es waren dramatische Jahre in Hauzenberg. Das drohende Ende des größten Arbeitgebers mit 600 Arbeitsplätzen löste Schockzustände und Demonstrationen in der Stadt sowie hektische Aktivitäten aus der Politik aus. Es endete mit der Übernahme der Holzwerke durch die Schörghuber-Gruppe. Diese führte den Betrieb als „Holzwerke Hauzenberg“ weiter. In der Folge konnten dank staatlicher Hilfen zwar kurzzeitig wieder schwarze Zahlen erreicht werden, als die Hilfen aber ausliefen, waren die Holzwerke Geschichte.

Rudolf Kusser verlegte sich ab den 1980ern auf neue Aktivitäten, vor allem in den Bereichen Bau und Immobilien. Das hatte er vorher nur „nebenbei“ betrieben. Vor allem die Möglichkeiten in den neuen Bundesländern faszinierten ihn. Er trieb dort einige Projekte voran, genauso aber auch in anderen Ländern. Insgesamt über 150 Häuser baute Kusser über Jahrzehnte in ganz Europa. Bis zuletzt verfolgte der Unternehmer zahlreiche Ideen und Projekte voller Tatendrang.

Rudolf Kusser war Mitglied, Gönner und Förderer unzähliger Vereine und Gruppen, viele ernannten ihn zum Ehrenmitglied – darunter auch der FC Sturm Hauzenberg. Kusser starb am 19. Juli 2014 im Alter von 87 Jahren. Er wurde am Friedhof in Hauzenberg beigesetzt.

Auszeichnungen

Literatur