Schlacht am Landwehrbergl

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Der Veteranen- und Kriegerverein erinnert mit dieser Gedenksäule an die Schlacht. (Foto: Steckbauer)

Die Schlacht am Landwehrbergl fand 1809 zwischen der Zwieseler Bürgerwehr und böhmischen Plünderern in der Nähe von Zwiesel statt. Dies war die größte kriegerische Auseinandersetzung der Zwieseler Bürgerwehr und mit Erfolg gekrönt.

Vorgeschichte

Frühere Plünderzüge der Böhmen

Während der Napoleonischen Kriege stand Bayern, wie schon im Spanischen Erbfolgekrieg und im Österreichischen Erbfolgekrieg, bis 1813 an der Seite Frankreichs und damit gegen Österreich. Unter Führung des österreichisch-böhmischen Hauptmanns von Bellen plünderten am 20. Mai 1809 200 Mann böhmische Landwehr, deren Flanken von Husaren gesichert wurden, Rabenstein. Am 1. Juni 1809 stürmte und plünderte von Bellen mit seiner Truppe den Markt Zwiesel und zog vollbeladen mit Beute zurück nach Böhmen.

Ein neuer Angriff kündigt sich an

Am 12. Juni 1809 wurden von der Veste Oberhaus aus Sächsisch-Weimarische Jäger unter Hauptmann Schnurrbrand sowie Teile der 6. und 9. Bayerischen Infanterieregimenter nach Zwiesel in Gang gesetzt, um auf einen neuen Plünderzug besser vorbereitet zu sein.

In der Nacht zum 19. Juni 1809 erschienen die Plünderer erneut. In zwei Abteilungen kamen den Überlieferungen zufolge die Plünderer. Während sich die einen in der Nacht durch den Hochwald am Arber bis an den Ort Rabenstein heranpirschten, rückten die anderen in der gleichen Zeit über die Wälder gegen Lindberg und Oberzwieselau vor, um sich in Zwiesel mit der ersten Gruppe zu vereinigen. Zuerst sollte Rabenstein abgeriegelt werden, um eine Alarmierung der Zwieseler Bürgerwehr mit ihren Hilfstruppen zu verhindern.

Alarmierung der Bürgerwehr

Dennoch gelang es den Böhmen nicht, die Zwieseler Bürgerwehr zu überraschen, denn der Besitzer von Gut Rabenstein, Wolfgang von Kiesling, kam ihnen zuvor: Er schob sein Hühnermädchen, die 12-jährige Marerl Schreder, durch das Mistloch seiner Gutsstallung (jetzt Kirche St. Johann Nepomuk) und sandte sie zur Alarmierung der Bürgerwehr nach Zwiesel hinunter.

In kürzester Zeit hatte sich eine schlagkräftige Truppe unter dem Oberbefehl von Johann Babtist Strobl formiert und erwartete zusammen mit einem Bataillon sächsisch-weimarischer und bayerischer Soldaten die Plünderer.

Hergang der Schlacht

Es kam zu einem Gefecht, in dem die Zwieseler und die einquartierten Soldaten die böhmischen Horden vernichtend schlugen. Es gab sechs Tote auf Seiten der Böhmen und eine große Zahl von Verletzten, während die Verteidiger nur einige Verletzte zu beklagen hatten.

Nachdem das Gefecht, das nach einer Schießerei zum Handgemenge wurde, sich über eine Stunde hingezogen hatte, gelang es einem Trupp bayerischer Soldaten, sich vom Feind zu lösen und ihn seitlich über das Juhebergl zu umgehen. Dadurch gelang es, den flüchtenden Böhmen mit ihrem Hauptmann von Bellen den Weg abzuschneiden und diesen mit weiteren 16 Offizieren gefangen zu nehmen. Man führte sie durch den Ort, anschließend wurden sie nach Passau gebracht und dort in der Veste Oberhaus eingekerkert. Während des Verhörs gestand Freiherr von Bellen, dass er beauftragt war, Zwiesel zu plündern, niederzubrennen und zu zerstören.

Die übrigen Angreifer waren durch Melder über den fehlgeschlagenen Angriff informiert worden und zogen sich überstürzt nach Böhmen zurück.

Denkmal

1930 hat der Veteranen- und Kriegerverein Zwiesel am geschichtsträchtigen Ort der Schlacht an der Röckkellerstraße eine Gedenksäule errichten lassen, die 2007 einer gründlichen Restaurierung unterzogen wurde.

Literatur