Sebastian Johann Graf von Pötting

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Sebastian von Pötting

Sebastian Johann Graf von Pötting und Persing, Herr zu Aholming (* 1628 in Reitpollenbach, Niederösterreich; † 16. März 1689 im Kloster Mariahilf zu Passau) war von 1673 bis 1689 der 65. Bischof von Passau.

Leben und Wirken

Sebastian von Pötting wurde 1628 als Sohn des Ortlieb von Pötting geboren. Er war zunächst Dompropst in Passau, bevor er im April 1665 zum Bischof von Lavant geweiht wurde. Auf Empfehlung von Kaiser Leopold I. wurde er am 11. März 1673 zum Bischof von Passau gewählt.

1674 ließ er einen Katechismus für die Seelsorger in lateinischer Sprache verfassen, 1675 veröffentlichte er eine Instruktion mit genauen Anweisungen für die Seelsorge. 1676 vermählte er in der Passauer Kaiserhochzeit Kaiser Leopold I. mit der bayerischen Prinzessin Eleonore von Pfalz-Neuburg im Passauer Dom.

Er reformierte die Seelsorge im Bistum und förderte – im Gegensatz zu seinem Vorgänger Wenzeslaus Graf von Thun – die Jesuiten, sodass diese 1677 die St. Michaelskirche vollenden konnten. Am 29. Juli 1680 verwüstete ein Brand die Stadt Passau, wovon auch die Residenz betroffen war. Die Neugestaltung des barocken Doms fällt größtenteils in seine Amtszeit. Im Jahr 1683 nahm er den Kaiser, der samt seines Hofstaates vor den Türken gefohen war, bis zur Entsetzung Wiens am 12. September 1683 in Passau auf. Er wurde im gleichen Jahr zum kaiserlichen Gesandten beim Reichstag in Regensburg ernannt und blieb dies bis 1687.

Bischof Sebastian hatte zeitlebens großes Interesse an der Alchemie. Er starb am 16. März 1689 im Kloster Mariahilf und wurde in der (von ihm in Auftrag gegebenen) Bischofsgruft im Stephansdom bestattet. Sein Denkmal steht rechts neben dem Hochaltar.

Galerie

Literatur

  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 180 f.)
  • August Leidl: Das Bistum Passau und sein Dom St. Stephan in kirchengeschichtlicher Sicht, in: August Leidl (Hg.): Der Passauer Dom. Festschrift zur Vollendung der ersten Gesamtinnenrenovierung seit dem barocken Wiederaufbau, Passau 1980