Steinkirchen (Stephansposching)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Filialkirche St. Maria Magdalena

Steinkirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Stephansposching im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Bis 1971 bildete Steinkirchen eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Steinkirchen liegt am Südufer der Donau etwa zwei Kilometer nordöstlich von Stephansposching.

Geschichte

An vor- und frühgeschichtlichen Funden in Steinkirchen sind von besonderer Bedeutung die urnenfelderzeitlichen Gräberfelder (11. bis 9. Jahrhundert v. Chr.), das späturnenfelderzeitliche Grab eines Reiters (um 800 v. Chr.) und ein kleines römisches Kastell. Das in den dreißiger oder vierziger Jahren des 3. Jahrhunderts aufgegebene römische Kleinkastell hatte noch im älteren Mittelalter eine Funktion. In der Befestigung liegen eine archäologisch nachgewiesene kleine Kirche aus der Zeit vor 1000 und ein zugehöriger Bestattungsplatz. Die gesamte Anlage ist heute nur noch an Bodenwellen im Acker erkennbar.

Der Ort Stainchirchen ist im zweiten Herzogsurbar von vor 1300 verzeichnet. 1464 zur Hauptmannschaft Bergham gezählt, erscheint Steinkirchen ab 1474 als Obmannschaft im Amt Natternberg. 1808/1811 wurde aus den Obmannschaften Steinkirchen, Steinfurth, Bergham und Fehmbach der Steuerdistrikt Steinkirchen gebildet, aus dem 1821 die Ruralgemeinde Steinkirchen hervorging.

Im Zuge der Gebietsreform wurde Steinkirchen am 1. Juli 1971 der Gemeinde Michaelsbuch angeschlossen, die am 1. Mai 1978 in der Großgemeinde Stephansposching aufging. In kirchlicher Hinsicht gehört Steinkirchen zur Pfarrei Michaelsbuch.

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche St. Maria Magdalena. Der Chor ist gotisch, das Langhaus wurde um 1700 erbaut, der Hochaltar mit zwei gedrehten Säulen und Akanthusdekoration entstand etwa 1720. Im Altaraufbau befindet sich die Statue hl. Magdalena (um 1480). Alle Altäre kamen Mitte des 19. Jahrhunderts aus der St. Jakobs Kirche in Plattling.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Steinkirchen
  • Krieger- und Reservistenkameradschaft Michaelsbuch/Steinkirchen
  • Schützenverein Steinkirchen

Persönlichkeiten

  • Die Müllerstöcher Margaretha, Maria Regina und Walburga Schichtl wanderten 1720 unter Berufung auf eine Weisung des hl. Erzengels Michael, des Patrons der Pfarrkirche in Michaelsbuch, nach Italien und gründeten in Assisi das deutsche Kapuzinerinnenkloster Santa Croce.

Literatur

  • Klaus Rose: Deggendorf. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXVII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1971, ISBN 3769698738, (Digitalisat).

Weblinks