Susanne Kiermayer

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Susanne Kiermayer. (Foto: Hertlein)

Susanne Kiermayer (* 22. Juli 1968 in Zwiesel) ist eine deutsche Sportlerin (Trapschützin), Europameisterin und viermalige Olympiateilnehmerin.

Leben und Wirken

Über ihren Vater Roland Kiermayer, der selbst ein guter Schütze und auch Vereinsgründer des WTC Bayerwald e.V. war, kam die Kirchbergerin als Teenager an den Schießstand. Zunächst verdiente sie sich dort nur Geld für ihr Mofa, indem sie die Maschinen bestückte und nicht getroffene Tontauben auflas.

Erst im Alter von 18 Jahren, als sie eine Lehre als Hotelfachfrau begann und jemand anderer diese Arbeit machte, probierte sie das „Tontaubenschießen“ und fand schnell Freude daran. Da sie für die Wettbewerbe vom elterlichen Gastronomiebetrieb freigestellt wurde, wollte sie auch Erfolge vorweisen können.

Mit 20 Jahren wurde sie bei ihrer ersten Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft gleich Erste im Wurfscheibenschießen in der Disziplin Trap. 1993 wurde sie in die Nationalmannschaft aufgenommen und ging ein Jahr später zur Bundeswehr, um ihren Sport weiter machen zu können. Der Eintritt in die Sportfördergruppe sicherte die finanzielle Seite ab und ermöglichte es, sowohl das zeitintensive Training in München als auch die zahlreichen Trainingslager und Wettkämpfe zu bestreiten, denn Geld verdienen kann man im Schießsport nicht. Nach 14 Jahren verließ sie die Bundeswehr im Rang eines Hauptfeldwebels und dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber.

Im Jahr 1996 kam überraschend die erste Olympia-Teilnahme in Atlanta: Durch einen zweiten Platz im Doppeltrap und einen dritten im Trap bei der Europameisterschaft in Tallinn konnte sie sich zwölf Tage vorher noch für die Olympischen Spiele qualifizieren. Ohne ernsthaft daran gedacht zu haben, gewann sie die Silbermedaille im Doppeltrap. Bei den Spielen in Sydney (2000) und Athen (2004) gab es zwar gute Platzierungen als jeweils 5. im Finale, aber keine Medaille. Gemeinsam mit ihrem Haupttrainer Axel Krämer bereitete sie sich gezielt in Berlin, Wiesbaden, Suhl und sogar in Italien vor. Im Juli 2008 wurde sie Europameisterin. Die Olympischen Spiele in Peking waren für Kiermayer die vierten Olympischen Spiele.

2010 legte sie als amtierende Europameisterin die Waffe aus der Hand. Kiermayer, die auch Gesamtaktivensprecherin für die Nationalmannschaft, Vizepräsidentin des deutschen Schützenbundes und acht Jahre lang Mitglied im Athletenkommitee des Weltverbandes war, betreibt eine Physiotherapiepraxis für Hunde in Kirchberg im Wald.

Literatur