Theater an der Rott

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Das Theater an der Rott in Eggenfelden.

Das Theater an der Rott ist ein 1963 eröffnetes Theater in Eggenfelden im Landkreis Rottal-Inn. Es bietet bis zu 500 Zuschauern Platz und verfügt über einen Jahresetat von etwa 1,4 Millionen Euro, verteilt auf die Sparten Sprech-, Musik-, Tanz- und Figurtheater. Das Theater an der Rott ist Deutschlands einziges Landkreistheater.

Geschichte

Das Theater geht wesentlich auf das Betreiben von Landrat Ludwig Ostermeier zurück. Eröffnet wurde das Kulturhaus „Theater an der Rott“ am 31. August 1963. Erster Intendant war Adi Fischer. Von Beginn an, im Jahr 1963 bis zum Ende der Spielzeit 1997 leitete und baute er das Theater mit seinem Sachverstand auf. Er begann mit zehn Produktionen und rund 90 Vorstellungen im Jahr, von denen etwa ein Drittel Eigeninszenierungen waren. Musiktheater wurden unter seiner Leitung mit Gast-Orchstern einstudiert, in dieser Zeit wurden die Münchner Symphoniker über die Jahre quasi das Hausorchester. Im Jahr 1997 übernahm dann der Schweizer Peter Nüesch die Führung des Hauses. In den zehn Jahren als Intendant umfasste der Spielplan rund 16 Eigenproduktionen pro Jahr. Nüesch führte in seiner Zeit die Sparte Musical ein und pflegte eine gute Zusammenarbeit mit den Schulen.

Von der Spielzeit 2007/08 bis Ende der Saison 2011/12 stand Mario Eick an der Spitze des Theaters. Er erhöhte die Eigenproduktionen auf 28 und führte rund 130 Veranstaltungen mit über 80 Prozent Auslastung pro Jahr durch. Sein markantestes Projekt war das Straßentheater „Othello auf die Straßen“, womit er und das Ensemble durch Europa getourt sind. Im Jahr 2012 musste er seinen Hut nehmen – über die genauen Gründe konnte in der Öffentlichkeit nur spekuliert werden; ein Grund könnten etwa die geringen Einnahmen von nur 380.000 Euro gewesen sein. Seit der Spielsaison 2012/13 steht das Theater unter der Leitung des österreichischen Regisseurs, Schauspielers und Sängers Karl M. Sibelius, der schon seit 1. Januar 2012 an der Rott arbeitete. Für seine erste Spielzeit standen 18 Eigenproduktionen und zwei Gastspiele, die mit einem Etat von 1,6 Millionen Euro realisiert wurden, auf dem Programm. Zudem nahm Sibelius eine grundlegende Erneuerung des Hauses vor, um es auf ein neues Niveau zu heben. So verzichtete er etwa auf einen Musikdirektor; der Vertrag von Hannes Ferrand wurde nach 14 Jahren nicht mehr verlängert. Das hatte nichts mit der Qualität von Ferrands Arbeit zu tun, sondern vielmehr damit, dass es in Zukunft nur noch stückbezogene und keine Jahresverträge mehr geben sollte. Darüber hinaus baute er die Tanzsparte völlig neu auf und reicherte das Sprechtheater mit neuen Autoren an.

Zum 50. Geburtstag im Jahr 2013 wurde dem Theater ein besonderes Geschenk erteilt: Es erhielt eine neue Anschrift in der „Theaterstraße 1“. Außerdem trat zum 50. Jubiläum des Theaters eine zwielichtige Kunstfigur „Rose“ ins Rampenlicht, die Intendant Karl M. Sibelius als Kunstfigur eines transsexuellen Pornostars inszenierte. „Rose“ wird auch in Zukunft einen festen Teil der Theaterbühne darstellen, da sie als PR-Gag zur künstlerischen Leiterin des Theaters bestellt wurde. So wird sie nach jeder Premiere im neuen Theatercafé „Roses“ mit Künstlern und Publikum beim „Quatsch mit Rose“ diskutieren.

Im Juni 2013 wurde das Theater an der Rott zu den Bayerischen Theatertagen eingeladen, dem größten Theaterfestival des Freistaat, das mit rund 30 Produktionen einen Querschnitt der bayerischen Theaterlandschaft darstellt. Ferner trat das Theater an der Rott 2013 auch in den Deutschen Bühnenverein ein. Mit Ablauf der Spielzeit 2013/14 beendet Karl M. Sibelius seine Tätigkeit als Intendant, sein Nachfolger soll der bisherige Betriebsdirektor Uwe Lohr werden.

Ab der Spielzeit 2014/15 wird das Theater finanziell nicht mehr von der Stadt Eggenfelden unterstützt; bislang hatte diese einen jährlichen Zuschuss von 30.000 Euro gewährt. Infolgedessen erhöhte der Freistaat Bayern seine finanzielle Zuwendung an das Theater entsprechend.

Kontakt

Theater an der Rott
Theaterstraße 1
84307 Eggenfelden

Telefon: +49 8721 126898-0
Telefax: +49 8721 126898-13

E-Mail: info@theater-an-der-rott.de
Internet: www.theater-an-der-rott.de

Literatur

Weitere Berichterstattung der PNP

Weblinks