Uschi Glas

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Uschi Glas und Dieter Hermann 2007 in München

Uschi Glas, eigentlich Helga Ursula Glas, (* 2. März 1944 in Landau an der Isar) ist eine deutsche Schauspielerin mit niederbayerischen Wurzeln.

Leben und Wirken

Kindheit und Jugend in Niederbayern

Sie stammt aus einer einfachen Familie in der unteren Stadt Landaus als das jüngste von vier Kindern. Ihr Vater war aus Franken, ihre Mutter aus Schwaben zugezogen. Der Vater, ein überzeugter Sozialdemokrat, arbeitete bei der Firma Hans Glas in Dingolfing, heute BMW Werk Dingolfing, war aber nicht mit Firmeninhaber Hans Glas verwandt. Die Mutter war dem evangelischen Vater zuliebe ebenfalls evangelisch geworden, und auch die Kinder wurden im evangelischen Glauben erzogen. Diese Umstände stempelten die Familie im damaligen Landau zu Außenseitern. Bei Uschi Glas kam ihr relativ dunkler Teint hinzu, weshalb sie während ihrer Kinderzeit häufig als „Negerlein“ verspottet wurde. Nichtsdestotrotz war sie ein fröhliches Kind, das die verschiedensten Mutproben mitmachte. Dazu gehörte es, die Isar inmitten der Trümmer der gesprengten Landauer Isarbrücke zu durchschwimmen.

Sie wurde streng erzogen und erhielt ihre letzten beiden Ohrfeigen im Alter von 16 Jahren, weil sie sich vor dem Elternhaus mit zwei Jungen unterhalten hatte. Dazu Uschi Glas rückblickend: „Meine Eltern waren ja nicht die einzigen, die sich so strikt und repressiv verhielten.“ (Mit einem Lächeln, S. 40).

Ihr „Schauspieldebüt“ gab sie im Kindesalter, indem sie mit großem Erfolg bei zwei gleichaltrigen Nachbarstöchtern als Nikolaus erschien. Als Jugendliche erfand sie für sich ein Einpersonenstück mit dem Titel Der Professor und die Fliege, das sie bei verschiedenen Anlässen spielte.

1960 beendete sie die Schule in Landau mit der mittleren Reife. Ein Besuch des Gymnasiums in Landshut war aus finanziellen Gründen nicht möglich. Sie bewarb sich bei der Firma Maschinen-Bayer in Dingolfing und wurde gleich eingestellt. Ihr Arbeitsplatz war in der Buchhaltung des Elektrogeschäftes. „Das reichte mir nicht, ich wollte mehr sein als nur ein hübsches, begehrtes Mädchen. Ich wollte etwas werden. Ich wollte nach München.“ (Mit einem Lächeln, S. 55). Nach langem Widerstand ihres Vaters ging sie 1964 nach München, wo sie einen Job in einer Anwaltskanzlei fand.

Karriere

Auf einer Premierenfeier empfiehlt sich die junge Sekretärin frech Produzent Horst Wendtland als Schauspielanwärterin und bekommt prompt die erste Rolle: im Edgar-Wallace-Film „Der unheimliche Mönch“. Sie nimmt Schauspielunterricht und schafft drei Jahre später mit Peter Schamonis „Zur Sache Schätzchen“ den Durchbruch. Seither hat die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin in Kinofilmen und TV-Serien gespielt und sich auch im Theater bewiesen. Mit ihren Serienrollen in „Zwei Münchner in Hamburg“ (mit Partner Elmar Wepper) und „Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“ wurde sie Quotenkönigin. Zuletzt erhielt sie 2008 für ihre Rolle als Brauereibesitzerin in „Zur Sache, Lena!“ den Bayerischen Bierorden.

Familie

Uschi Glas ist dreifache Mutter. Ihre Kinder heißen Benjamin, Alexander und Julia. Diese stammen aus der ersten Ehe mit Bernd Teewag, welche bis 2002 hielt. Damals wurde Bernd Teewag mit einer 30 Jahre jüngeren Frau erwischt, worauf sich Uschi Glas scheiden lies. Auf Schloss Lustheim bei München gaben sich Glas und Unternehmensbrater Dieter Hermann 2005 das Ja-Wort.

Privates Engagement

Vielseitig zeigte sich Glas auch privat: 1970 eröffnete sie in München eine Kindermoden-Boutique. Politisch setzte sie sich der Kritik aus, als sie 2000 Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in der Schwarzgeld-Affäre mit einer Spende von 10.000 Mark zur Seite sprang. Ohne großes Aufsehen engagiert sie sich in sozialen Projekten, unterstützt etwa das Münchner Obdachlosen-Projekt Biss und SOS Kinderdorf und ist Schirmherrin der Deutschen Hospiz Stiftung.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks