Valentin von Rätien
Valentin von Rätien (* um 400; † 7. Januar 475 in Meran) ist ein katholischer Heiliger und Patron des Bistums Passau. Sein Gedenktag ist der 7. Januar. Er wird angerufen gegen Viehseuchen, Gicht, Epilepsie und Krämpfe. Dargestellt wird er als Bischof mit einem zu seinen Füßen liegenden kranken Kind.
Leben und Wirken
Über das Leben Valentins von Rätien ist relativ wenig bekannt. Er war vermutlich niederländischer Herkunft, soll um 435 nach Passau gekommen sein und war der Legende nach Bischof von Passau. Die Bischofsweihe hatte er durch Papst Leo den Großen erhalten. Im Passauer Raum bemühte er sich sehr um die Mission der Bevölkerung. Diese war zwar bereits christlich, allerdings kamen Vermischungen des christlichen mit dem heidnischen Glauben durchaus noch häufig vor. Im Jahre 1120 fand man bei der Erhebung seiner sterblichen Überreste in seinem Sarg eine Tafel, laut der sich Valentin dreimal als Passauer Bischof versucht haben soll – und angeblich jedes mal von den Bewohnern vertrieben worden ist.
Im Anschluss an seine Passauer Tätigkeit wirkte er wohl als Wanderbischof bzw. -missionar in Rätien und Südtirol und starb 475 schließlich als Einsiedler im heutigen Meran, wo er (in der Kirche der Zenoburg) auch bestattet wurde. 739 kamen die Gebeine Valentins dann nach Trient und wurden um 764 schließlich von Herzog Tassilo III. von Bayern nach Passau übertragen. Seither wird er als Passauer Diözesanpatron verehrt. Seine Gebeine wurden allerdings beim Stadtbrand von 1662 zu einem großen Teil ein Opfer der Flammen.
Nach ihm ist in Passau sowohl das Seminar St. Valentin als auch der Valentinweg benannt. Der Altar im südlichen Seitenschiff des Stephansdoms ist ihm gemeinsam mit dem Hl. Maximilian geweiht.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 241)