Vincent Fries

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Vincent Fries
Vincent Fries

Vincent Fries ist ein niederbayerischer Disc Jockey, Produzent und Remixer. Als DJ Europa- und Vizeweltmeister zählt er nach DJ Novus (Groove Coverage) und Tommy Serano (Voodoo & Serano) zu den bekanntesten und erfolgreichsten DJs aus dem Raum Niederbayern.

Aktuell bildet er zusammen mit „Club 84“ aus Dänemark die Formation „JAUNT“.

Leben und Wirken

1991, als 11-jähriger, verfällt Vincent dem Rap-Virus. Run DMC und vor allem Public Enemy laufen im Kinderzimmer rauf und runter. Schon damals faszinieren ihn die vielen verschiedenen Töne und Klänge, deren Herkunft er erst später kennen lernen sollte. Ein Jahr später veröffentlichen Prodigy ihren Meilenstein „Out of Space“. Von dem Zeitpunkt an ist er trotz des massiven Widerstandes des Freundeskreises vollkommen der elektronischen Musik verfallen. In der Schule zeigt man ihm den Vogel, auf der Straße schaut man ihn wegen seiner für damalige Zeit mehr als unkonventionellen Baggyhosen schräg an. Die kommenden Jahre ist er damit beschäfigt, sich eigenständig Schallplatten, Mischpulte, Kassettenrecorder und Plattenspieler zu kaufen um damit eigene Musikmixe und Ideen zu verwirklichen. Zeitgleich beginnt er jeden Freitag Abend im örtlichen Jugenzentrum aufzulegen.

1995 wird das ganze mit Erwerb eines Technics SL-1210MK2s, eines Atari ST Computers und eines Akai Sampler (mit 2 MB Ram) etwas professioneller. Tag und Nacht verbringt er damit, alles „Hörbare“ mit dem Sampler aufzunehmen und zu den wildesten Soundcollagen zu verarbeiten. Dies war in einer Kleinstadt im tiefsten Niederbayern zu der Zeit bei weitem schwieriger, als es heutzutage in Zeiten von Internet und weltweitem Daten- und Informationsaustausch ist. Zudem vertieft er seine Scratchkenntnisse weiter. 1996 lernt er in der Music Hall in Passau die Mitglieder der Band „Reim in da Tube“ kennen, die in den Folgejahren vier Maxis/EPs veröffentlichen, auf denen Vincent immer die Scratcheffekte beisteuert. Bis zur Jahrtausendwende macht er sich als DJ einen guten Namen mit bis zu 5 Bookings pro Woche in Deutschland und Österreich. Unter anderem war er Resident eines der ersten Internetradios weltweit und hatte Auftritte auf der Loveparade in Berlin. 1999 erreicht er zudem bei den bayerischen DJ Meisterschaften (Stanton Battle) Platz 4 aus über 180 Teilnehmern. Dass dadurch die Schule etwas auf der Strecke blieb, war vorhersehbar. Somit entscheid er sich nach dem Abitur im Jahre 2000 eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild & Ton in München zu machen. In München entdeckt er zudem eine alte Leidenschaft wieder neu: Scratching bzw Turntablizm. Mittlerweile ist auch sein jüngerer Bruder Martin (Juggleberry Spin) voll und ganz dem Scratching verfallen und erreicht nach kurzen aber intensiven vier Monaten harten Trainings Platz 3 beim ITF Tourstop in München im Jahre 2003. Nach fünf Jahren Battle-Pause nimmt auch Vincent 2004 wieder an einer ITF Meisterschaft teil. Als Scrape Tacticians erreicht er zusammen mit seinem Bruder und ihren Kollegen Aspect & D-Stale immerhin Platz 2 beim Deutschen Finale. 2005 setzen die zwei Brüder zusammen mit Aspect alles auf eine Karte und battlen sich bis an die Weltspitze vor. Erreichte Titel: Deutscher Meister, Europameister und VizeWeltmeister. Vincent gewinnt im gleichen Jahr zudem noch den „Coke DJ-Culture Award“ aus über 500 DJs in ganz Deutschland und erhält Bookings in ganz Europa und darüber hinaus.

Ebenfalls 2005 stolpert er zufällig über die eben auf dem Alan Braxe Label „Vulture“ erschienene French House Nummer mit italo disco Einflüssen: „Discopolis“ von Lifelike & Kris Menace. Dieses Stück sollte alles nachhaltig verändern. Vincent spielt es rauf und runter und kontaktiert die Interpreten via email. Kris Menace’s Labelmanagerin bedankt sich für das Lob und leitet es an Kris weiter. Lifelike antwortet selbst. Mit ihm hat Vincent einige Monate lang recht häufigen Kontakt via Internet. 2006 schreibt er Kris Menace nochmals (diesmal per myspace) an – diesmal mit Erfolg. Der vermeindliche „Franzose“ antwortet auf Deutsch. Zuerst unterhält man sich per myspace, dann stundenlang per messenger bis man schließlich täglich telefoniert und sich regelmäßig trifft. Die beiden 1980er Jahrgänge verstehen sich vom ersten Tag an blendend und werden sehr gute Freunde. Durch Kris Menace und dessen Tips ändert Vincent seine Musik Produktionsweise grundlegend und gelangt langsam aber sicher soundtechnisch mehr und mehr in die Richtung Musik, welche er seit zehn Jahren hört und auflegt.
2008 bringt Kris Vincent via Internet mit Hans-Christian Rothmann-Bonde („Club 84“) aus Dänemark musikalisch zusammen. Die beiden schicken sich gegenseitig Demos und man beschliesst, gemeinsam ins Studio zu gehen. Hans-Christian besucht schliesslich Vincent in Niederbayern, der sich dort im Hause seiner Eltern mittlerweile ein äußerst beachtliches Studio mit sehr vielen alten Analogsynthesizern, Samplern, Drumcomputern, Edelkompressoren, etc. eingerichtet hat. Ergebnis der 4-tägigen Session ist ein Track, den Kris Menace umgehend für sein Label „Work it Baby“ signed. Projektname: „Jaunt“, Titel: „Lipstick“. Der Titel steigt von 0 auf 16 in die britischen Radiocharts ein.

Erfolge

  • ITF Vice Worldchampion 2005
  • European ITF Champion 2005
  • German ITF Champion 2005
  • Coke DJ-Culture Award 2005

Projekte

  • JAUNT – Work it Baby Artist
  • Scrape Tacticians – „European ITF Team Champions“ & DJ VizeWeltmeister 2005

Auftritte (Auswahl)

Nach mittlerweile 15 Jahren an den Plattenspielern und über 15.000 angesammelten Schallplatten kann Vincent Fries auf unzählige Auftritte auf und bei Loveparades, Festivals, Schiffen, Zügen, Clubs, TV- & Radiostationen zurückblicken.

  • We love Sounds (Australien)
  • Coca Cola Soundwave (Europa)
  • Rock’n’Coke (Türkei)
  • Eurockeennes Festival (Frankreich)
  • Night Office (Georgien)
  • Slim (Schweiz)
  • Roxy (Tschechien)
  • The Village (Irland)
  • Chiemsee Reggae Festival (Übersee)
  • Rock im Park (Nürnberg)
  • Rock am Ring (Eifel)
  • Splash Festival (Chemnitz)
  • Loveparade 98/99/00 (Berlin)

Weblinks