Wenzeslaus Graf von Thun

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Wenzeslaus von Thun

Wenzeslaus Graf von Thun (* 13. August 1629 in Tetschen; † 6. Januar 1673 in Passau) war von 1664 bis 1673 der 64. Bischof von Passau sowie von 1665 bis 1673 Bischof von Gurk.

Leben und Wirken

Seine Priesterweihe erhielt Wenzeslaus von Thun im Jahre 1655. Während des Stadtbrandes von 1662 war Wenzeslaus von Thun Passauer Dompropst und trat – nachdem der Stephansdom zum Teil durch die Flammen zerstört worden war – dafür ein, einen modernen, den heutigen barocken Dom bauen zu lassen. Dazu holte er sich unter anderem den Baumeister Carlo Lurago aus Italien, der damit beauftrag wurde mit Hilfe der Überreste des gotischen Doms einen barocken Dom zu errichten.

Bereits zwei Jahre nach dem Stadtbrand wurde der erst 35-jährige Wenzeslaus – der bis dato Kanoniker in Salzburg und Kapitular in Passau war – am 27. März 1664 zum Nachfolger von Karl Joseph Erzherzog von Österreich und damit zum neuen Fürstbischof gewählt. Am 20. April folgte die Bischofsweihe. Am 10. August 1665 wurde er zusätzlich zum Bischof von Gurk gewählt.

Mit großem autoritärem Engagement beseitigte er die Schäden des Brandes in der Residenzstadt und des Dreißigjährigen Krieges im Bistum. Zum Wiederaufbau des Domes rief er italienische Künstler, die damit die Kunst des Barock nach Passau brachten. Außerdem entfachte zwischen ihm und den Passauer Jesuiten ein schwerer Streit, der zur Einstellung des Kirchenbaues von St. Michael und zum Entzug der Priesterausbildung führten.

Wenzeslaus von Thun wurde als erster Bischof in der neu errichteten Bischofsgruft unter dem Stephansdom bestattet. Sein Denkmal befindet sich links neben dem Hochaltar.

Galerie

Literatur

Weblinks