Wiesenfelden
Wiesenfelden
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Straubing-Bogen |
Höhe: | 610 m |
Fläche: | 78,24 km² |
Einwohner: | 3.613 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 94344 |
Vorwahl: | 09966 |
Kfz-Kennzeichen: | SR |
Website: | www.wiesenfelden.de |
Erster Bürgermeister: | Anton Drexler (CSU) |
Wiesenfelden ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde liegt im Vorderen Bayerischen Wald im nördlichen Landkreis Straubing-Bogen an der Grenze zu den Landkreisen Cham und Regen.
Ortsteile
Ortsteile der Gemeinde sind Altenhof, Auenzell, Augenthal, Beinstreich, Bleichhaus, Bogenroith, Bühlhaus, Ebenhof, Edenhof, Elend, Emmerszell, Engelbarzell, Fahrnhaus, Forstbrunn, Frath, Gellersdorf, Geraszell, Geßmannszell, Göttlingerhöfen, Grabmühl, Grand, Grasleiten, Großviecht, Gscheibtebuchen, Hagnhöfen, Hammermühl, Haslstein, Haunsbach, Hauptenberg, Heilbrunn, Heißenzell, Hirschberg, Hochhölzl, Hochried, Höhenberg, Hötzelsdorf, Hub, Jägershöfen, Kager, Kagerhof, Kälberhof, Kesselboden, Kieselhaus, Kleinneundling, Kleinviecht, Kragenroth, Kragnmühl, Kuchlhof, Lehenbach, Mittnach, Neudeck, Neuhaus, Neumühle, Neuweiher, Niederroith, Oberhof, Oberroith, Öd, Ödenried, Pichlberg, Prommersberg, Rohrloh, Roßmühle, Rothenberg, Rothenbrunn, Rupertshof, Sankt Rupert, Saulburg, Schiederhof, Schönbrunn, Schwemm, Spitzhaus, Stadlberg, Staudenhaus, Thennengraben, Thurasdorf, Utzenzell, Vilsmoos, Vogelsang, Wastlhof, Weiherhaus, Wiesenfelden, Wullendorf, Zieger, Zieglhaus, Zinzenzell und Zirnberg.
Geschichte
Die Gegend um Wiesenfelden war vermutlich schon in der Steinzeit besiedelt. Darauf deuten der Fund eines Steinbeils und mehrerer Feuersteinmesser hin. Die Rodung ging noch vor 800 von dem Regensburger Kloster St. Emmeram aus.
Im 10. Jahrhundert übernahmen die Regensburger Domvögte den klösterlichen Besitz. 1005 wird Wisintfeld erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Bezeichnungen sind Wisentuelde, Wisentuelden, Wisentueld, Wisentuelt, Wisentvelden, Wisentfelden, Wisenfelden und erst ab 1811 Wiesenfelden.
Der Ort wurde zum Sitz mehrerer Adelsgeschlechter. Es folgten aufeinander die Haibecker (an sie erinnert der Pferdekopf im Wappen), Paulsdorfer (an sie erinnert die schräge Vierung im Wappen), Puchberger, Hegnenberger, die Grafen von Schwarzenberg, die Herren von Nothafft, von Magerl und von Brugglach.
Vermutlich waren die drei großen Weiher Beckenweiher, Neuweiher und Großer Hammerweiher sowie mehrere kleine Weiher schon im ausgehenden Mittelalter vorhanden. Der Geograph Philipp Apian spricht 1557 von sieben Seen um Wisendtfelden. Auf einer Flurkarte von 1831 sind zahlreiche heute nicht mehr vorhandene kleine Weiher eingetragen. In der jahrhundertelangen systematischen Teichwirtschaft wurden vor allem Karpfen gezogen.
Die letzte in Wiesenfelden ansässige Adelsfamilie war die der Grafen von Otting und Fünfstätten, die ab 1865 das Schloss in Besitz hatte, ebenso die Schlossbrauerei. 1938 verkaufte Maximilian Graf von Otting und Fünfstätten die Brauerei und die Fischweiher an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Dieser veräußerte einen Teil und behielt nur die großen Waldungen.
Die Brauerei wurde 1978 stillgelegt. Die Weiher und einen Teil der Landfläche erwarb der Natur- und Umweltschützer Hubert Weinzierl. Das Schloss, das zunächst von der Gräflichen Zentralverwaltung Arco-Zinneberg auf Schloss Moos erworben wurde, kaufte Weinzierl im Jahr 1981.
1978 kamen im Zuge der Gebietsreform die Gemeinden Saulburg, Zinzenzell, Heilbrunn und Höhenberg zur neuen Großgemeinde Wiesenfelden.
Gemeindewappen
Das Wappen, das seit 1970 geführt wird, kombiniert die Stammwappen zweier für die Gemeindegeschichte bedeutsamer Adelsfamilien. Die obere Schildhälfte mit der Schrägvierung zeigt das Wappen der Herren von Paulsdorf, die von 1488 bis 1548 Inhaber der Hofmark Wiesenfelden waren. Der Pferdekopf stammt aus dem Wappen der Haibeck, die vor den Paulsdorfern von etwa 1346 bis 1488 als Herren auf Wiesenfelden nachweisbar sind.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Anton Drexler (CSU). Er wurde 2014 mit 72,76 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Norbert Schott (SPD/FWG) im Amt bestätigt.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Sitzverteilung:
- CSU: 6 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 9)
- SPD/FW: 3 Sitze (2008: 3)
- Parteilose Christliche Wählergemeinschaft (PCWG) Saulburg: 3 Sitze (2008: 2)
- Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) Zinzenzell: 3 Sitze (2008: 2)
- Christlicher Wählerblock (CWB) Heilbrunn: 1 Sitz (neu)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Wiesenfelden. Es beherbergt ein Umweltinformationszentrum mit Museum.
- Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1764 unter Verwendung eines gotischen Chores und mittelalterlicher Bauteile von Turm und Langhaus errichtet. Sie besitzt bemerkenswerte Holzfiguren um 1700.
- Marienwallfahrtsort Heilbrunn, etwa zwei Kilometer nordöstlich von Wiesenfelden
Tourismus
- Weiherlandschaft bei Wiesenfelden
- Beim 12 ha großen Neuweiher, der für die Sportfischerei freigegeben ist, wurde auch ein Naturfreibad angelegt.
- Naturerlebnisweg Kobelberg
- Für den Wintersport stehen u. a. drei Loipen zur Verfügung.
- Bauerntheater Wiesenfelden, Bauerntheater des Burschenvereins, Aufführungen jährlich Weihnachten und um Neujahr
Vereine
Örtliche Vereine sind der Sportverein Wiesenfelden e.V., der Schützenverein Immergrün Wiesenfelden, der Fischereiverein Wiesenfelden e.V., Aiki-Ryu Budo Wiesenfelden sowie Freunde und Förderer des Umweltzentrums Schloss Wiesenfelden e.V.
Bildung und Erziehung
- Volksschule Wiesenfelden
- VHS-Straubing-Bogen - Außenstelle Wiesenfelden
- Kindergarten Don Bosco Wiesenfelden
Persönlichkeiten
- Hubert Weinzierl: Initiator des ersten deutschen Nationalparks im Bayerischen Wald
Literatur
- Ulrich Pietrusky, Günther Michler, Donatus Moosauer: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3
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