Wilhelm Matthießen

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Dr. Wilhelm Matthießen (* 8. August 1891 in Gemünd/Eifel; † 26. November 1965 in Bogen) war ein Schriftsteller.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Beamten studierte Philosophie in Berlin und Bonn. 1917 wurde er mit der Dissertation Die Form des religiösen Verhaltens bei Theoprast von Hohenheim zum Dr. phil. promoviert. Nach kurzem Militärdienst im Ersten Weltkrieg lebte er als freier Schriftsteller zunächst in München, dann bewohnte er mit seiner vierköpfigen Familie ein altes Jagdhaus im Kottenforst bei Bonn.

Matthießen schrieb zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, darunter Abenteuererzählungen und Märchen in der Tradition der deutschen Romantik wie Das alte Haus (1923, Das Totenbuch (1926) und Die Katzenburg (1928). Sein Werk Das Rote U (1932) wurde zusammen mit Kästners Emil und die Detektive (1929) zur meist gelesenen Detektivgeschichte der 1930er Jahre.

Ab 1937 veröffentlichte Matthießen mehrere antisemitische und antikatholische Schriften: Der Schlüssel zur Kirchenmacht (1937), Israels Geheimplan der Völkervernichtung (1938), Israels Ritualmord an den Völkern (1939), Der zurückbeschnittene Moses (1939), Rom in seinen Heiligen (1940), Kleines Bibellexikon für das Deutsche Volk (1941) und Dunkelmänner. Ein geschichtliches Bilderbuch (1942).

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kehrte er als Bibliothekar nach München zurück, später lebte er in Steinach und Straubing. Nach Kriegsende betätigte er sich wieder als Kinder- und Jugendbuchautor.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks