Wolfgang Baierl
Dr. Wolfgang Baierl ist Chirurg am Klinikum Deggendorf und leidenschaftlicher Modelleisenbahner. Was bei seiner Hobby-Werkelei rauskommt, nimmt ein Gutteil seines Gartens in Scheuering ein – eine riesige selbst gebaute Eisenbahnanlage mit einer Schienenlänge von 120 Metern.
Hobby Eisenbahn
Die Teststrecke zieht sich quer durch den ganzen Gartent. Auf den Gleisen stehen ein offener Güterwagen, zwei Meter lang und 180 Kilo schwer, und ein Elektrotriebwagen aus Holz für die nächsten Fahrgäste parat. An der Seite findet sich ein Lokschuppen mit einer Arbeitsdraisine. Alles im Maßstab 1 zu 4,3 nach historischen Vorbildern gebaut.
In der Werkstatt steht bereits das nächste Gefährt, eine Speicherlok aus Stahlblech, mit einem 1,5-Kilowatt-Antrieb mit 24-Volt-Batterien ausgerüstet. Sie ist so gut wie fertig, nur noch die Lackierung geht ab. Da hat freilich nicht nur Dr. Baierl Hand angelegt und gefräst, geschweißt und geschliffen. Hans-Werner Siller hat sich von dem Chirurgen mit dem Eisenbahn-Virus infizieren lassen. Seit rund fünf Jahren steht Siller, der bis 1999 mit einem Partner ein Werkzeug- und Formenbau-Unternehmen geführt hat, Baierl als Profi in der Stahlbearbeitung mit Rat und Tat zur Seite.
Der Großvater Schreiner, der Bub schon von klein auf von Eisenbahnen fasziniert – so fing Dr. Baierls Hobby-Karriere vor mehr als 40 Jahren an. „Als Achtjähriger hab’ ich schon an meiner ersten Garteneisenbahn aus Holz gewerkelt. Recht weit bin ich aber nicht damit gekommen. Natürlich hatte er als Kind auch eine Modelleisenbahn, damals noch eine normale, später füllte ein etwas größeres Exemplar ein ganzes Zimmer. Er verschlingt Literatur darüber, malt und fotografiert sie leidenschaftlich gerne, ist Mitglied bei den Deggendorfer Modelleisenbahnern, die ihm oft auch unter die Arme greifen, engagiert sich für das Lokaleisenbahnmuseum Bayerisch Eisenstein, wo auch 50 seiner Waldbahn-Fotos zu sehen sind, und baut seit knapp zehn Jahren unermüdlich an seiner Gartenbahn.
Literatur
- Renate Mandl: Zug um Zug ein faszinierendes Hobby. In: Passauer Neue Presse vom 3. Juli 2009 (S. 19)