Wolfgang Schmitt

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Schmitt (li.) und Kollege Alois Reis besuchen den geretteten Bernd G. im Krankenhaus.
Wolfgang Schmitt bei seiner Arbeit als Polizeikommissar.

Wolfgang Schmitt (* unbekannt) ist ein Freyunger Polizeihauptkommissar, der 1969 einem DDR-Flüchtling das Leben rettete und damit einen regelrechten innerdeutschen Konflikt auslöste.

Leben und Wirken

Schmitt war ein junger BGS-Beamter und stationiert in Franken. Gemeinsam mit Kollegen rettete er einem 17-jährigen DDR-Flüchtling das Leben und löste damit einen regelrechten innerdeutschen Konflikt aus. Schmitt hatte mit zwei weiteren Bundesgrenzschutzbeamten und einem Grenzpolizisten Dienst an der Zonengrenze zur DDR. Eines Abends hörte die gemischte Grenzstreife eine Detonation. Im Schein von Leuchtkugeln stellten die Beamten fest, dass ein Schwerverletzter 17-jähriger im Todesstreifen lag, der auf eine Mine getreten war.

Die Grenzstreife versuchten zunächst, die DDR-Grenzer auf den Verletzten aufmerksam zu machen, doch es gelang ihnen nicht. Danach versuchten die Beamten auf bayerischer Seite auf eigene Faust, den Mann vor dem Verbluten zu retten. Wolfgang Schmitt und seine Kollegen legten ihre Waffen ab und drangen etwa 50 Meter weit auf das Gebiet der DDR vor, um den Schwerverletzten zu bergen.

Das Ablegen ihrer Waffen sollte den DDR-Organen zeigen, dass sie die Demarkationslinie aus rein humanitären Grünen überschreiten. Sie kehrten umgehend mit dem Verletzten auf bayerisches Gebiet zurück und konnten dem Mann so das Leben retten. Allerdings musste ihm ein Bein amputiert werden.

In der DDR wurden Wolfgang Schmitt und seine Kollegen vor einem DDR-Gericht in Abwesenheit zu acht Jahren Haft verunrteilt, da man ihre Tat als illegale Grenzverletzung ansah. Diese Strafe haben sie aber nie absitzen müssen, da die westdeutsche Politik den Vorfall anders ansah. Schmitt und seine Kollegen wurden befördert und ihnen wurde die Lebensrettungsmedaille verliehen.

Zu dem geretteten Flüchtling Bernd G. hat Schmitt noch immer Kontakt. Der Mann trägt heute eine Beinprothese und lebt in der Nähe von Gelsenkirchen.

Literatur