Bernhard Stöger
Dr. Bernhard Stöger OSB (* 12. Januar 1757 in Passau; † 6. Mai 1815 in Bogen) war ein Benediktiner, Theologe und Dozent.
Leben und Wirken
Stöger wurde Novize im Kloster Oberalteich, wo er sein Studium begann, das er im Kloster Sankt Emmeram in Regensburg fortsetzte. Er studierte Mathematik, Geschichte, orientalische Sprachen, Dogmatik, Ethik und Kirchenrecht. 1780 wurde er zum Priester geweiht und anschließend Pfarrer an der Wallfahrtskirche Bogenberg. Von 1782 bis 1786 unterrichtete er im Kloster Oberalteich Mathematik, Philosophie und orientalischen Sprachen. Von 1785 bis 1801 lehrte er als Professor der Logik an der Universität Salzburg. Seit 1792 verwaltete er auch das Sekretariat der Universität und übte seit 1797 das Predigtamt an der Universitätskirche aus.
1786 veröffentlichte er Tentamen finale ex Logica et metaphysica, 1788 Positiones ex Logica et Metaphysica und 1789 bis 1795 drei Bände Anleitung zum Studium der theoretischen Philosophie. 1792 erschien zum Missfallen des Münchner Hofes seine deutsche Übersetzung der von der Französischen Revolution geprägten Zivilkonstitution des französischen Klerus.
Ende 1801 kehrte er in das Kloster Oberalteich zurück und war bis 1803 Propst in Gossersdorf. Nach der Auflösung seines Klosters im Zuge der Säkularisation wurde Stöger 1804 Professor der griechischen und römischen Literatur am Lyzeum zu Dillingen und im nächsten Jahr dort Rektor. 1809 wurde er Rektor am Lyzeum in Straubing, doch bereits 1811 erfolgte die Aufhebung dieser Studienanstalt. 1811 übernahm Stöger die Stelle eines Studiendirektors und Professors an der im Umbruch befindlichen Studienanstalt in Passau. Aus gesundheitlichen Gründen musste er 1813 sein Rektorat niederlegen und im nächsten Jahr auch die öffentlichen Vorlesungen aufgeben.
Literatur
- Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5